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Thursday, December 29, 2011

Macht und Gewalt

Mein zweites Buch von Hannah Arendt nach Eichman in Jerusalem, welches mich sehr beeindruckt hatte, Macht und Gewalt hatte leider nicht die gleiche rhetorische Kraft und intellektuelle Brillanz, wie das erstgenannte. Nichtsdestrotz unterscheidet Arendt hier sehr interessant zwischen Gewalt und Macht, wobei sie erstere fast als Zeichen von Machtlosigkeit ansieht. Ihre Diskussion bleibt aber zu oft sehr in ihrer Zeit verwurzelt, der Studentendemonstrationen der 60er und 70er Jahre. Nur noch ein schoenes von ihr benutztes Chomsky Zitat - im Gedenken an Griechenland und Italien:
Welche Gründe sprechen denn überhaupt für die Annahme, dass diejenigen, die auf Grund ihrer Kenntnisse und technischen Fähigkeiten Macht für sich beanspruchen, segensreicheren Gebrauch von ihr machen werden als diejenigen, deren Anspruch sich auf Reichtum oder aristokratische Herkunft gründet?

Monday, December 26, 2011

Darkness at Noon

Arthur Koestler is another one of those mythic intellectual figures of the 20th century comparable to Beauvoir, Sartre, and Malraux - random insertion: Weird that I automatically thought of French people here. Another one would have been Camus, a pied noir. Koestler's novel Darkness at Noon had originally been written in German (Sonnenfinsternis) but with the original lost the English version comes closest to the text of origin having been translated only once.

The author, formerly Communist himself, describes the fate of one Rubashov who faces trial in a schizophrenic totalitarian-socialist regime that he had helped built. Koestler here really mirrors the Moscow trials, Stalin's - successful - attempt to kill of and discredit the ones who had helped construct the Soviet Union in the first place. Rubashov and his contemporaries essentially are being forced to face the monster, the generation, that they themselves created. This generation does not doubt the infallibility of the party, of its No 1. While Rubashov in the course of his work came to doubt party decisions and its victims, well-meaning detractor of the party line, opponents to immoral attempts to assure economic success, his younger successors have learned to never shy away from that human cost.

Rubashov in the end, whether out of a need of self-sacrifice for a greater good or because of the physical pressure brought upon him, decides to toe the party line once more and implicates himself as a traitor and collaborator with foreign powers. A sad, but extremely humane story of a man in horror of what he helped create yet still unable to truly shake off its utopian appeal.

Sunday, December 18, 2011

Groschenroman

Martin Keunes Groschenroman gibt das das Leben von Axel Rudolph einem Lebenskünstler, Frauenheld und Pop-Literaturautor des Anfang des 20. Jahrhunderts wieder. Rudolph wurde unter den Nazis aufgrund seines mangelnden Anpassungsvermögen, seiner post-nationalen Identitätsmerkmalen sowie wohl einfach eines ungesunden Alkoholkonsums mit all seinen Folgen ermordet. Er war kein Widerstandskämpfer, starb aber als solcher und vor allem als ein einfacher Mann, welcher sich nicht verbiegen konnte oder wollte.

Rudolphs Lebensgeschichte ist faszinierend. Seine Zeit in Russland während des Ersten Weltkrieges, als Gefangener, eine Periode in einem Lager in Dänemark, welche ihm das Land nahe brachte und zwei Kinder sowie eine Frau bescherte. Seine Arbeitslosigkeit, seine Armut, ja seine Obdachlosigkeit in der Weimarer Zeit gefolgt von seinem Aufstieg zum erfolgreichen Abenteuerliteraturautor. Insgesamt stellt Rudolph noch verstärkt durch sein tragisches Ende ein bewegendes und interessantes Stück Geschichte dar.

Leider schafft Keune es nur begrenzt aus dem Material einen guten Text zu formen. Er will einerseits den Fakten treu bleiben, aber andererseits einen Roman schreiben. Notgedrungen schafft er beides nicht. Die Biographie wird durch eher schwache Dialoge und zu offensichtlichen pop-psychologischen Erklärungsversuchen geschwächt. Der Roman leidet unter den zusammenfassenden, biographischen Erklärungen. Schade, dass aus diesem Potential so wenig gemacht wurde, gerade weil vor allem die biographischen Teile des Buches wirklich aufschlussreich sind und eigentlich nur die literarische minderwertigen Dialoge und andere poetischen Ausschweifungen die Lektüre ein wenig verderben.

Sunday, December 11, 2011

L'attentat

Je ne sais pas qu'est-ce que c'est exactement avec la littérature algérienne. Peut-être quelque chose dans l'eau la-bas. En tout cas je kiffe vraiment vaque auteur algérien que j'ai lu jusqu’à maintenant - admettons, il n'y en pas trop. Cette fois-ci c'est Yasmina Khadra et on livre L'attentat. Son livre décrit les tentatives d'un palestinien de nationalité israélien, bien intégré, voir riche et avec beaucoup de succès comme médecin, qui gère - ou pas - le suicide de sa femme en tant que bombe humaine.

Sujet très difficile, et Khadra souvent - parfois? - prend des positions auxquelles j'ai du mal de m'accorder. Mais il n'entre pas trop dans le jeu politique et peint un conflit israélite-palestinien sans vrai personnage vilaine. Ce suffit pour lui de démontrer la violence, le conflit intra-palestinnienne, le racisme quotidien envers des palestiniennes vivant en Israël mais son raisons d’être. Un livre comme un ouragan qui emmène le lecteur avec lui sans qu'il puisse s’arrêter ni savoir ou il en va finir.

Eine Übertragung

Meine Kenntnisse der DDR-Literatur summierten sich bisher auf nicht ein einziges Buch befürchte ich. Wolfgang Hilbigs Eine Übertragung besitze ich glaube ich schon seit fast zehn Jahren, es wird irgendwann ein Geschenk oder Kauf gewesen sein. Es ist nichts als ein großer Zufall, dass ich es jetzt mit nach Tunesien nahm und hier meine erste Auseinandersetzung mit dem literarischen Osten hatte.

Hilbig ist ein schwieriger Autor, sein Roman ist nur schwer verständlich, dominiert von schwer zu folgenden Monologen ab und an aufgelockert durch leichter nachvollziehbarere Dialoge und Szenenbeschreibungen. Ich hatte zu kaempfen an diesem Buch muss ich eingestehen, das hing auch damit zusammen, dass ich nur selten genug Zeit hatte einfach mal länger am Stück darin zu lesen, aber Hilbig will auch glaube ich einfach seinem Leser das Leben nicht unbedingt vereinfachen.

Trotzdem bleibt ein eindrucksvolles Gesamtbildnis der späten DDR-Jahre übrig, die Sinn- und Wahllosigkeit der Gefangenenjahre, die IM-Tätigkeitsangebote, der Seelenausverkauf, aber auch das spießige soi-disant normale Leben. Ein schwieriges Buch aber ein gutes Buch.

Friday, November 25, 2011

Deutschland, Deine Schande

Ich konnte mich lange nicht entscheiden, wie ich auf die Enthüllungen um den Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) reagieren sollte. Ich verspürte nur ein vages Gefühl des Grauen, des Schocks. Wie kann so etwas in Deutschland heutzutage möglich sein? Ich meine hiermit gar nicht die Mordtaten oder den Rechtsterrorismus als solche(n). Mölln, Rostock, Dresden, insgesamt mindestens 146 Opfer seit 1990 dürften ausreichend klar gemacht haben, dass solcherart Gräueltaten zur Normalität Deutschlands gehört. Nein, was mich vielmehr schockiert, ja erschreckt, ist die begleitende Reaktion der deutschen Öffentlichkeit in der Vergangenheit und bis zu einem gewissen Grade auch heute noch.


Eine Gruppe von mindestens drei landesbekannter Neonazis taucht ab und verbringt mit Unterstützung von Kumpanen - gar - unabsichtlich? - staatlichen Organen? -  14 Jahre im Untergrund. In dieser Zeit ermorden sie neun Mitbürger türkischen bzw griechischen Hintergrundes sowie eine - zufälligerweise? - aus Thüringen stammende Polizistin. Zehn Opfer also, neun davon mit der gleichen Waffe, eine Sonderkommission (Bosporus) ermittelt. Skandalös, ja furchterregend, genug muss man sagen. Ist die Polizei, der Verfassungsschutz, einfach nur inkompetent oder gab es gar Kontakte zu den Tätern - siehe den Verfassungsschützer präsent Minuten vor dem letzten Mord in Hessen, den falschen Reisepass von Uwe Mundlos.

Jetzt aber kommt erst der eigentlich Skandal. Niemand merkt, dass es sich hier um Rechtsterrorismus, um feige ausländerfeindliche Morde handelt!. Laut FR gab es in den Archiven der deutschen Zeitungen einen (1!) Artikel, welcher diese Möglichkeit in Betracht zog. Die Reaktion der Polizei schien sich auf Ausländer = Bandenkriminalität zu beschränken, selbst die eigens herangezogenen Profiler wurden ignoriert. Beteuerungen der Verwandten der Opfer über das brave Kleinbürgertum derselben blieben im - wohl unterbewussten, aber gerade deswegen so erschreckenden - inhärenten Rassismus der Polizei aber auch der Medienöffentlichkeit hängen.

Der Deutsche heute mag (und 'darf') zwar Patriot sein, zu agierendem Ausländerhass, zu Mord und Totschlag kann das in den Köpfen der Polizei, Politik und (Mehrheits-)gesellschaft aber nicht führen. Es gibt in Deutschland eine Regierung(spartei), welche seit Jahren vor der unterschätzten Gefahr des Linksextremismus warnt, welche vor eingebildeter 'Deutschfeindlichkeit' auf den Schulhöfen warnt, welche brennende Autos als Gefahr für die Demokratie und neue Dimension des Extremismus betrachtet. Dieselbe Regierung und ihre ausführenden Organe merken dann nicht, dass es einen mordenden Rechtsextremismus in Deutschland gibt, der ja vielmehr als zehn Opfer auf dem Gewissen hat? Kriegt es nicht mit, dass eine Bande feiger Mörder wehrlose Migranten abknallt und einen Banküberfall an den anderen reiht (sieben in der selben Stadt!)? Gehts noch?

Die Polizei und der Verfassungsschutz ignorieren die Opferverwandten, welche offen von rechtsextremen Taten sprechen, stattdessen recherchieren sie in der Türkei. Sie ignorieren, dass in der rechten Szene Lieder über die Täter und über die Opfer gesungen werden. Was machen diese V-Männer eigentlich den ganzen Tag über? Die erwähnte Regierung(spartei) verklausuliert sich mittlerweile die zu ihrem Weltbild passende Extremismushackordnung zu recht.

Aber das ist noch nicht alles, denn wie bereits erwähnt, wo waren denn die Medien, wo waren wir denn? Wir haben (fast) alle die blinde Assoziation Ausländer und Bandenkriminalität ohne jedwedes Hinterfragen akzeptiert. Was sagt das eigentlich über die deutsche Gesellschaft? Da sitzt der moderne deutsche Bürger der Berliner Republik, erfreut sich an seinem neu gefundenen Jubelpatriotismus, daran, dass die Fußballnationalmannschaft endlich spielen kann, kritisiert die faulen Griechen, welche nur an unser Geld wollen und ergibt sich in selbstgerechter Eigenbeweihräucherung über Deutschlands (Export-)wirtschaftserfolge und sein ach so moderates ab- und auf geklärtes Weltverständnis.

Pustekuchen. Zehn Mitbürger sind tot. Ermordet. Neun davon einfach, weil ihre Hautfarbe nicht zur gängigen ausgebleichten Variante passte, weil sie immer noch Schnurrbärte trugen, weil sie nicht 'Deutsch' genug waren. Und was ist dem eben beschriebenen deutschen Bürger? Der weltoffenen, moderaten, gebildeten, qualitativ-hochwertigen deutschen Presse? Er/sie kriegt es nicht mit! Der Fall wird nicht einmal mehr ignoriert, seine offenkundigste (siehe unseren bereits erwähnten Profiler sowie die Verwandten der Opfer) Lösungsvariante wird einfach nicht als Möglichkeit wahrgenommen.

Stattdessen jetzt die große Überraschung, aber man konnte es ja nicht ahnen, nicht einmal in der rechten Szene (laut Spiegel) und es ist sowieso eine ganz neue, unvorstellbare Dimension. Entschuldigungen über Entschuldigungen, eine schwächer als die andere.

Man ignorierte (Ausnahme: Die Linke) einfach jahrzehntelang die Opfer rechter Gewalt, man glaubte sich sicher als moderner Biedermann in seinem selbstgerechten Sud. Und jetzt folgt eine vorhersehbare Diskussion über ein Verbot der NPA, über den Sinn und Unsinn der V-Maenner in der rechten Szene, alles relevante Fragen. Aber viel wichtiger ist doch, was all dies eigentlich für die Gesellschaft (und ihre Medien) bedeutet, was für einen - teils versteckten und unterbewussten - Rassismus muss man aufarbeiten? Wie kann man als rapide alternde Gesellschaft die - nötigen - zukünftigen Immigranten willkommen heissen? Aus den Fehlern der Vergangenheit lernen? Das ist doch die Diskussion, die wir jetzt führen müssen. Was haben wir, Politik, Medien, Gesellschaft, falsch gemacht? Was müssen wir ändern? Sarrazin und andere verdienen sich dumm und dämmlich um als angeblich tabubrechende Provokateure unter lautem Beifall der Bevölkerung auf den sogenannte Ausländern rumzuhacken, hört auf damit fangt an auf Euch selber rumzuhacken. Das ist offenkundig viel nötiger.

Diese Fragen wurden natürlich von einigen Medien aufgegriffen, die FAZ, die FR befassten sich damit. Leider aber zu wenige zu wenig und vor allem natürlich zu spät.

Publius Abroad Update

Just a few updates on what I've written on my Publius Abroad blog:

On the Eurozone, don't expect this to be over before 2013 and reconsidering it. Additionally, Germany's Master Plan for Europe or rather lack of it.

And a statistical and graphical breakdown of final electoral results in Tunisia.

Wednesday, November 23, 2011

Good Hearts

Following up on Reynolds Price's first book A Long and Happy Life, Good Hearts shows the couple he had portrayed earlier as young adults in their middle age. I have to admit that I was a bit disappointed by the novel, I had really, really enjoyed the earlier one and thought that Good Hearts was a bit too normal, too non-Southern, too average. Price's language moved away from the convoluted Southern writing I enjoy, its theme was much less Gothic and dark and far too suburban, modern American. 

This is a question of personal taste of course and as such I have nothing to reproach Price, I just wasn't expecting a novel on average Joe's mid-life crisis, with a happy ending, and a too good to believe moral approach. The redneck main character has some homosexual experience, the rapist really is a nice guy and the raped woman effectively forgives him. How credible is all that really? A quick read, not a bad one either, but nothing more than that.

Friday, November 11, 2011

Alexandre Dumas à Tunis

Je suis en train d'attraper les observations sur les livres que j'ai dernièrement lus, ce qui ne jamais bien. Mais hélas, ça arrive malheureusement. Alexandre Dumas à Tunis - Impressions de voyage a été écrit par Dumas père mais ici a été excepté par une maison d’édition tunisienne. Je crois que le récit faisait parti d'un texte plus longue auparavant qui contient aussi des détails du voyage de Dumas et compagnie en Espagne et Algérie.
Dumas voyageait très classe sur un vaisseau de la marine française et visitait Bizerte et Tunis seulement en Tunisie. Quand même ses observations restent pertinentes et intéressantes, il a clairement lu un peu sur le sujet et avoir eu des échanges avec des autres qui s'y connaissaient mieux. Ses descriptions de certains scènes de châtiment, une exécution typique sur Bab Souika (!), ainsi que des relations hommes-femmes et femme en ville contre femme dans le désert sont assez révélateur. Le livre reste court et plain de détails peu pertinent - le succes de la chasse partout - mais m'a donne un aperçu intéressant d'un Tunis qui n'existe plus vu par un étranger lettré.

Tuesday, November 01, 2011

Publius Abroad

I am running a new endeavor by the way. Publius Abroad

Here my first three posts on Tunisian elections, the Bundestag's decision on the Eurozone crisis last week, and the following summit.

Sunday, October 30, 2011

Opa war kein Nazi

Selten hatte ich das Gefühl, daß ein wissenschaftliches Buch mich auf einer solch persönlichen Ebene ansprach wie Opa war kein Nazi - Nationalisozialismus und Holocaust im Familiengedächtnis von Harald Welzer, Sabine Moller und Karoline Tschuggnall. Die Autoren basieren sich für ihre Analyse auf 40 qualitative Studien geschichtlicher Familiendiskurse bzw der in Einzelgesprächen dargelegten Wahrnehmung der im Familienkreis behandelten Geschichten und Geschichte. 

Die Autoren zeigen in ihrem Werk auf wie Geschichte im Familienkreis einerseits gemeinsam kreiert wird, daß Familienmitglieder unterschiedlicher Generationen sich also durch Konzentration auf unterschiedliche Elemente auf eine allgemein akzeptierte Version einigen und hierbei inhärente unlogische ja absurde Aspekte ignorieren. 

Während ich dieses sich Geschichte zurechtbiegend (-lügend?) noch von einer elitär-intellektuellen Stanze heraus herablassend amüsant befand, blieb mir diese selbstimagebewahrende Perspektive im weiteren leider verwehrt. Vielmehr schockierte mich die - fast - absolute Deckungsgleichheit meiner selbst erfahrenen Familiengeschichten mit der hier dargegeben allgemein gültigen durchschnittlichen Geschichte.

In den von den Autoren betrachteten Studien konzentrieren sich die Erinnerungen der deutschen Familien auf Leidens- und Heldensgeschichten. Die ersteren beziehen sich hierbei wohl vor allem auf die Heimat und werden wohl auch deswegen vor allem von weiblicher Seite weitergegeben. Konkret betrachtet was ist es, daß ich von meinen beiden Großmüttern über ihre Kriegserfahrung erzählt bekommen habe? Die Luftangriffe, die Nächte im Keller, die mangelnde Versorgung bzw das seltene Erlebnis bei einem Bauern mehr oder etwas besonderes zu Essen gehabt zu haben. 

In die Heldensgeschichten übergehend wird der oder die fremde Zwangsarbeiter(in), welche(r) beim gleichen Bauern tätig war, als zwar nicht am gleichen Tisch sitzend aber doch im durch eine offene Tür verbundenen Flur speisend dargestellt. Strengstens verboten aber trotzdem gewagt! Schließlich waren essenziell alle relevanten erwähnten Familienmitglieder, weitere Verwandten und Nachbarn gute Menschen, welche sich ähnliche wie Juden, Kommunisten, Schwule und Ausländer vor den - wenigen - 150% Nazis zu fürchten hatten. Die fast schon lächerliche Übertreibung, welche aus einem Akt der Ausgrenzung (der Fremdarbeiter isst im Flur) einen Akt des Widerstandes macht (es war schließlich verboten, sie wagten es trotzdem, impliziert wird, daß dies unter Einsatz ihres Lebens stattfand) wird im Familienkreis (von mir!) kritiklos hingenommen ja positiv eingestuft. Die Tatsache, daß die Zeitzeugin (meine Oma) ohne jeden Kde ommentar der Wertung über den zur Arbeit gezwungenen Ausländer hinweg geht, ja diesen kaum als menschliches Wesen auf dem gleichen Niveau der anderen handelnden Charaktere wahrnimmt, wird ignoriert.

Soldatische Heldengeschichten gehen in ähnliche Richtungen. Einer meiner Großväter wurde mit samt seines Bootes vor der griechischen Küste versenkt und verbrachte mehr als sieben Stunden im Wasser. Er mußte dann nach dem Zusammenbruch der Besatzungsarmee sich - mehr oder weniger alleine - durch Jugoslawien nach Deutschland zurück durchschlagen - gegen Partisanen, Hunger und die zu Fuß zu bewältigende Strecke als solche. Mein anderer Großvater erzählte oft wie er zusammen mit einem Kameraden an der Ostfront von seiner Einheit abgetrennt wurde und sich auf einmal von sowjetischen Truppen umgeben wieder fand. Sein fanatischer Kamerad wollte in einer Art heldenhaften Kamikazeattacke diese nichtsahnenden Soldaten angreifen. Mein Opa - als voix de raison - stoppte ihn in letzter Sekunde und die beiden konnten sich so lange versteckt halten bis die sie umgebende Truppe wieder abgezogen war.

Eindrucksvolle Helden- und Leidensgeschichten alle miteinander und wie so viele andere den Großvater oft den fanatischen Nazis gegenüber sich abgrenzend zeigend. Doch einer meiner Großväter war fast zwei Jahre in Piräus stationiert, der andere war mindestens ein Jahr in der Etappe irgendwo in der (weiß-?)russischen Steppe. Was machten sie dort? Der Partisanenkrieg in Griechenland war grausam, insgesamt wurden etwa 70.000 bis 80.000 Griechen [...] getötet, rund 1.700 griechische Dörfer zerstört (link). Hinter der Front im Osten waren die Einsatzgruppen tätig, es galt der Kommissarbefehl, es starben mehr als die Hälfte der sowjetischen Kriegsgefangenen. Warum hörte ich also nur Geschichten mit ihnen als Opfern? Sie waren schließlich auf der Täterseite aller Wahrscheinlichkeit nach - so schwierig es auch mir das einzugestehen - selber Täter.

Auf zum nächsten Punkt der intellektuellen Familienselbsttäuschung also. Gewisse Deutungsmuster werden universal in Familien als gegeben vorausgesetzt und als solche in Geschichten über die Geschichte nicht thematisiert. Zu diesen gehören unter anderem die schlechten Russen, die ihnen entgegensetzten guten Amerikaner sowie die reichen Juden, welche auf einmal verschwunden waren ohne, daß man das groß mitbekommen hätte. Ich denke jeder Deutsche wird in diese Muster passende Erklärungen kennen, wobei diese Pauschalaussagen leider selten nur auch nur ansatzweise belegt werden können. Es ist normalerweise nicht die von einem russischen Soldaten vergewaltigte Frau, welche von den Gräueltaten des Russen erzählt, sondern vielmehr der ehemalige deutsche Soldat dessen Rolle in der Sowjetunion oder anderswo nur selten beleuchtet wird der widerstands- und kritiklos im Familienkreis diese Wahrheiten verkündigt.

Diese Buchkritik ist bereits jetzt viel zu lang und ich werde sie hier beenden. Ich kann diesen Text nur jedem geschichtsbewußten Deutschen empfehlen, wobei ich ihn davor warnen muß, daß er danach - vor allem - seine Großväter in einem anderen Licht wird sehen müssen. Zu viele der ihm (mir) bekannten persönlichen Geschichten meiner Opas gleichen sich bis aufs Haar der in diesem Buch dargelegten stereotypen Entschuldigungsmechansismen, Leidenserlebnissen und verarbeiteten filmischen Erzeugnissen. Und daß ohne - in beiden Fällen - die Leerstellen eben dieser Geschichten anzusprechen. Ich wünschte ich hätte noch ein mal die Möglichkeit dies zu tun.

Thursday, October 20, 2011

The Grapes of Wrath

Almost a throwback read back to my adolescent days, John Steinbeck was amongst those authors I read prematurely at 15 without necessarily understanding much beyond the actual story taking place at the surface. The Grapes of Wrath this time around was a pleasure to (re-)read then. 

Steinbeck intermingles character-based parts and atmosphere, stream-of-consciousness type ones. He tells the story of the Joad family making its way from Oklahoma to California, but he really showcases the Okies life on the road, their misery, suffering, treatment and intra-group solidarity or lack thereof. His writing is part of its time, the Great Depression, the Dust Bowl, to an extent which makes it almost surprising that the book still carries as much weight with readers today (well: me).

Pure pleasure reading, if almost tragically tainted by Steinbeck's (in hindsight) naive belief (or references to in any case) in some kind of a left-wing (union, socialist even?) organization of the economy, the workers leading to an amelioration of their life conditions.

Wednesday, October 19, 2011

Le Village de l'Allemand

Un écrivain politisé algérien qui écrit en français et dans son livre Le Village de l'Allemand ou Le journal des frères Schiller parle à la fois de l'histoire allemande, algérienne et l’intégration en France. Clairement il y en avait pour que je m'y intéressais. Ironiquement Boualem Sansal vient de ganger le Friedensbuchpreis en Allemagne est celui que j'ai considéré comme obscure était omniprésent pendant mon séjour à Berlin la semaine passée.

Sansal ici raconte l'histoire des deux frères Schiller dont le père était allemand mais pourtant faisait partie de la résistance contre la colonisation française. Ayant marié une jeune femme dans un bled algérien, ce père les fait envoyer en France dans leur adolescence. Le livre se base sur la recherche des ces deux frères sur leur père, leurs pays et comment gérer voire comprendre le passée.

Comme ma récente découverte Kateb Yacine, Sansal remplit bien mon image sans doute idéalisé de la littérature algérienne comme étant particulièrement intéressante et de qualité. L'auteur habite toujours en Algérie - autrement que beaucoup de ses co-intellectuels algériens - et paraît de jouer un rôle important comme écrivain critique vers le regime en place dans son pays autant que vers les Islamistes. Sur ce dernier point je le trouvais même trop extrême mais cela vient sans doute avec ayant vécu en Algérie pendant les années 90.

Voici un longue entretien avec lui.

Sunday, September 25, 2011

Adam Lux

Ein - weiteres - frappierendes Beispiel für mein furchtbar oberflächliches Geschichts- und Allgemeinwissen. Adam Lux von Stefan Zweig erzählt in zehn dramatischen Bildern die revolutionären Lebensjahre von Adam Lux. Dieser war als Abgesandter der freien Republik Mainz im revolutionären Paris um dort dem nationalen Konvent dort den Kern eines fränkisch-deutschen Bündnisses anzutragen. Die blutige Jakobinerherrschaft entgeistert ihn in seinem idealistisch-naiven Revolutionsglauben und nach Marats Ermordung provoziert er durch eine verherrlichende Darstellung der Mörderin Marats, Charlotte Corday, seinen Tod herbei.

Ein pazifistischer Revolutionär aus Kostheim, welcher mit seinem Opfertod die Ideale der Revolution gegen sich selber zu retten versuchte. Eine verrückte Geschichte und gerade in ihrer deutsch-französischen Natur mir bis dato vollkommen unbekannt.

Les Africains I - Les intellectuels carthaginois

Partie de mes - vaines sans doute - tentatives de me renseigner sur l'histoire (nord-)africaines, Les Africains I - Les intellectuels carthaginois de Paul Monceaux est une introduction dans la littérature latine du Maghreb - et surtout carthaginoise - de l'empire romaine. Les romains avait refondé Carthage après l'avoir complètement rasée et elle redevenait vite le centre intellectuel de l'Afrique du Nord, le Rome de l'Afrique.

Monceaux dans sons œuvre accentue la mélange qui marquait la présence romaine, les influences puniques, berbères sous une gouvernance plus ou moins accepté des romains et en latin. On restait Carthaginois, Maure ou Numide; mais de loin, l'on ressemblait à un Romain. Monceaux, lui-même pied noir vivant dans l'Algérie française vers la fin du 19ème siècle, voit un intéressant parallélisme similaire avec la colonisation (occupation?) française ici: pour les besoins de la vie, il se forma, comme dans l'Afrique française, une langue hybride, où le latin dominait, mais latin tout infiltré de punique et de libyque.

L'auteur décrit la vie intellectuelle au Maghreb romain autant que les intellectuels et écrivains eux-mêmes. Similaire que Hourani son œuvre est malheureusement si dense et rempli de politiciens et autres figures que je connaissais à peine que son livre est une introduction intéressante qui reste insatisfaisante dans le sens qu'elle ne fait clair comment peu on y sait.

Monday, September 19, 2011

Christ Recrucified

Following my trip to Greece I am still reading up on the acquisitions I made in Greece. Nikos Kazantzakis' Christ Recrucified (or The Greek Passion it seems) provides a wonderful insight into Greek history and culture I found. It addresses at once Greek nationalism shaped against the backdrop of Ottoman colonialism and the role of the church in going against Christ's teachings and perpetuating the social caste system of the day.

The novel starts out with a number of villagers being named by the local notables to play Jesus, John, Peter, James, Maria Magdalena and Judas Iscariot in a reenactment of the crucification and following rise of Jesus Christ. The six chosen ones soon start taking their roles as laid out in the scripture a bit too seriously as far as the local aristocracy is concerned. Things deteriorate from there.

An interesting and gripping book with one downside to it. Much of the interior dialogue, characters' debate amongst each other as well as within each individual one is concentrated on issues of faith, I am undoubtedly far too cynic and atheist (or maybe: agnostic?) to be much drawn to these kind of topics. Kazantzakis reminded me of James Joyce's A Portrait of the Artist as a Young Man in that sense, another novel of quality despite of its insistence on religion as the topic of choice.

Monday, September 12, 2011

Le cercle des représailles

Avec une certaine incompréhension arrogante et vaine des différences culturelles je me suis acheté quelques livres des auteurs arabes, non tunisiens, pour m'accompagner dans ma vie ici à Tunis. Kateb Yacine alors, auteur d'un des livres le plus fort que je n'ai jamais lu en français Nedjma. Est-il algérien, berbère, français? Ni l'un, ni l'autre sans doute, surtout si cela est une question d'exclusivité, définitivement pas français peut-être. Il écrivait dans les trois langues en tout cas.

Le cercle des représailles consiste de trois pièces et un longue poème à la fin. Yacine reprend ici, ou plutôt - si je comprends bien - commence à développer ici, les mêmes personnages que dans son romain déjà cité. Je ne lis que très rarement du théâtre et trouvais parfois difficile de rentrer dedans dans les peu d'auteurs de pièce que j'ai lu - Schiller, Shakespeare, Sartre. Au même temps ces trois j'ai fini par clairement apprécier. Avec ce Cercle des représailles et ses deux drames interrompu par une comédie ironique c'était similaire. Yacine est difficile à suivre, à comprendre parfois. Il explique peu et s’appuie sur une grand nombre de personnage pertinent. Mais finalement le lecteur endurant y arrive.

Je suis devenu, de nouveau on pourrait presque dire, un grand militant de Kateb Yacine. Je trouve qu'il a une force d'écriture et aussi un sujet (la colonisation et la lutte contre) que très peu d'écrivains équivalent, Faulkner et Sarte sont des noms que j'évoquerais ici.

La francophonie est une machine politique néocoloniale, qui ne fait que perpétuer notre aliénation, mais l'usage de la langue française ne signifie pas qu'on soit l'agent d'une puissance étrangère, et j'écris en français pour dire aux français que je ne suis pas français.
 Et d'un lecteur:
C'est trop compliqué, ça. En Algérie vous avez de si jolis moutons, pourquoi vous ne parlez pas de moutons ?
Source: Wikipedia

Saturday, September 10, 2011

Deutschboden

Nach positiver Kritik in der Zeit (glaube ich mich zu entsinnen) und einem Vorabdruck im Zeit Magazin, war ich von Moritz von Uslars Deutschboden sehr positiv angetan ohne auch nur eine Seite darin geblättert zu haben. Diese Wahrnehmung bestätigte sich leider nicht.

Uslar (oder sein Erzähler Realität und Fiktion sind so gut wie nicht zu trennen in diesem journalistischen Roman) sieht sich als eine Art Entdecker, der sich in die wilde weite - oder: kleinstädtische - Welt des Berliner Umlandes aufmacht und hier in einer Art soziologischen Anschauungsstudie drei Monate verbringt. Er überlebte und schrieb ein Buch darüber. 

Die Arroganz des gebildeten Großstädters der die Ossis, Nazis und HartIVer entdecken und erklären will, ist wohl mein erster Kritikpunkt. Erstens ist sein dreimonatiger Aufenthalt in 'Oberhavel' hierfür fast lächerlich kurz, zweitens ist sein so humanistischer, verständnisvoller Zugang zu diesen Menschen in der Hinsicht lachhaft, als daß er sie - bevor er sie humanisieren kann - ja erst enthumanisiert und dies abgesehen von einigen engeren Bekannten auch bis zum Ende des Buches tut. Der große Soziologe Uslar erinnert mich hier ein wenig an Jack London oder Rudyard Kipling, voll Verständnis für die Wilden und Einheimischen des jeweiligen Landstriches, welchen sie beschreiben, aber so romantisch und heldenhaft sie diese auch darstellen, es bleiben Wilde.

Zweiter großer Kritikpunkt, Uslar schreibt in einem aufgezwungenen pop-literarischen Stil, der an keiner Stelle in seinem Werk überzeugend oder gar authentisch rüberkommt. Seine Aneinanderreihung von Substantiven zwecks Erklärung, Betonung und wohl ironischer Auseinandersetzung sind nervig und selten zweckbringend.

Eine Enttäuschung.

Monday, September 05, 2011

A History of the Arab Peoples

Living in the Arab world yet - still - feeling rather ignorant of the place that I live in A History of the Arab Peoples by Albert Hourani was supposed to fill some of the more glaring holes. And it did while opening a thousand others

The intellectual, political and economic history of the peoples living between Spain (or Morocco) to the West, Iraq/Iran to the East, Turkey to the North and Sudan to the South is a daring endeavor for the most hardened and prepared writer, it is maybe even more so for the reader. Literally hundreds of topics and names are being touched upon without receiving their due treatment, at times I felt more like reading a list of philosophers, writers, religious schools of law (مذهب‎) and dynasties than an actual historical account. 

In all honesty, while I drew a lot out of this book and feel I have developed a basic understanding and broad overview of Arabic history and thought, Hourani failed at writing the history he proclaimed in his title. He didn't fail due to his lack of knowledge nor even his capacity to bring across what he knew, but simply due to the sheer size of the task he set himself. Five hundred odd pages of dense history-writing might make for a long period of reading but it cannot provide more than a glance at a subject matter of this size and depth. I can recommend A History of the Arab Peoples as an appetizer that in a way leaves one hungrier than before as one has gained an understanding of one's true lack of knowledge.

Tuesday, August 23, 2011

The Third Wedding Wreath

I thoroughly enjoy reading novels about the places that I visit, that I live in, I find it an extremely rewarding way of learning about the local/regional culture, political setting and history. That's why I bought Costas Taktsis' The Third Wedding Wreath during my recent sojourn in Greece. Taktsis tells the story of a woman's life, her three husbands, life during occupation and the civil war, her move from Thessaloníki to Athens, her children and family in the broadest sense. The Third Wedding Wreath really is the Buddenbrooks without the nostalgic glorious past, told from a female point of view and much, much more reflective of Greek culture and history.
I'd learned never to be a snob until I got to know a person's worth; and how can you get to know a person well if you don't have coffee together?

Sunday, August 14, 2011

Irrungen und Wirrungen in der Zeit

Auch im Ausland die Zeit treu lesend ärgere ich mich fast wöchentlich über die schwachen Leitkommentare der ersten Seite. Wenig überzeugende Argumente genährt durch falsch verstandene angeblich Fakten resultieren in schmetterlingsgewichtigen Kommentaren.

Diese Woche erklärt uns Khue Pham, daß sich die Jugend im Nahen Osten für ihre Grundrechte erhoben habe, die Jugend in England um Konsumgüter zu erlangen.
Man will diese Leute am liebsten packen, ihnen die Kapuzen herunterziehen und rufen: Was fällt euch ein?! Wieso seid ihr so wütend? Wieso seid ihr so hoffnungslos? Man müsste dabei die eigene Wut gegen sie unterdrücken: Jugend ist auch ein Versprechen, aber diese Versprechen haben die Plünderer von London weggeworfen.

Die Analyse der Ereignisse in England ist ihrer zeitlichen Nähe entsprechend kaum möglich, dennoch gibt es klare Zeichen, daß, von einigen Ausnahmen abgesehen, diejenigen Randalierer, welche bisher vor Gericht gestellt wurden, aus sozial prekären Umständen stammen. Warum sind diese Leute also so hoffnungslos? Ganz einfach, viele von ihnen sind entweder arbeitslos oder bestenfalls in minder-bezahlten Aushilfsjobs tätig. Ach ja, sie haben außerdem keine Aufstiegschancen, wenn sie noch so hart arbeiten und anständig sind, dann werden sie in zehn Jahren immer noch um ihr monatliches Auskommen bangen. Denn: working-class children in Britain are less likely to climb the social ladder than in any other developed nation, youth unemployment liegt bei 20,5%, there were 6.8 million low paid workers in the UK
in spring 2003, some 27% of the total, und income inequality steigt auch immer weiter.

Jugend als Versprechen hört sich in Angesicht dieser Zahlen und Fakten bestenfalls wie gut meinende Ahnungslosigkeit an, ist aber letzten Endes nichts als blanker Zynismus. Diese Jugendlichen und jungen (zum großen Teil) Männer stürmen also Kaufhäuser einfach, um sich die Konsumgüter, welche sie sich nicht leisten können, dort einfach zu nehmen. Ist das gut? Nein, natürlich nicht, aber man muß sich eben auch der zugrunde liegenden strukturellen Grunde hinter diesen Ausschreitungen bewußt sein und sie nicht pauschal als Konsumgeilheit der Masse abtun.

Schließlich hat Pham wie so viele im Westen kein wirkliches Verständnis der Aufstände in Nordafrika und im Nahen Osten. Wer waren denn die Menschen, die in Tunesien auf die Straße gingen um dafür zu sorgen, daß Ben Ali dégage? Ich frage hier nicht nach dem Bildungsbürgertum, welches am 14. Januar an den Massendemonstrationen teilnahm und die Flucht Ben Alis feierte, sondern vielmehr nach den Namenslosen, welche im Dezember in Sidi Bouzi oder Kasserine ihr Leben riskierten (und starben) um ihrer Frustration und Hoffnungslosigkeit Ausdruck zu geben in dem sie Geschäfte attackierten und Autos abbrannten - sounds familiar? Die tunesische Revolution war in ihrem Ursprung ja keine politische, sondern eine wirtschaftliche. Die arbeits- und zukunftslose Jugend des Landesinneren explodierte und leistete die Vorarbeit, welche es den gebildeten Eliten der Küstenregionen erlaubte ein zutiefst korruptes und tyrannisches System zu beenden. Natürlich sind die wirtschaftlichen und politischen Situationen im Nahen Osten und dem Vereinigten Königreich schwer vergleichbar, aber ein Vergleich bleibt möglich und läßt sich weder so leicht noch so oberflächlich abtun wie Khue Pham dies tut.


Gleich daneben darf Josef Joffe beweisen, daß er von wirtschaftlicher Theorie leider wenig versteht, aber trotzdem mit absoluter Selbstsicherheit über derartige Themen schwadronieren kann. Schade.

Ein Zehn-Prozent-Defizit ist nicht Keynes en gros, es kann durch ein keynesianisches bedingt sein, muß es aber nicht. Laut Keynes soll der Staat anti-zyklisch in die Wirtschaft eingreifen, also Ausgaben heben, wenn die Realökonomie lahmt, wenn derselbe Staat in den Boomjahren die Ausgaben bereits nach oben getrieben hat - und auf dem erwähnten 10% Defizit angelangt ist, dann muß er, wenn er Keynes folgen will, seine Ausgaben weiter steigern. Also nix, Keynes en gros, und wenn Herr Joffe ab und an mal solch notorisch linke Publikation wie den Economist lesen würde, dann wäre er sich darüber im klaren wie weit verbreitet der Ruf nach einer Konjunkturspritze ist.

Der kühle ökonomische Verstand den Josef Joffe gerne hätte, wäre natürlich auch in der Lage zwischen seiner zitierten Liquiditäts-Flut und dem von Keynes geforderten Eingriff des Staates in die reale Wirtschaft gerade in einer - deflationären - Null-Zinsen Situation zu unterscheiden.

Was bleibt? Ich frage mich immer öfter warum ich die erste Seite der Zeit (und alles was Josef Joffe so von sich gibt) überhaupt noch lese. Wirklich schade eigentlich.

Friday, August 12, 2011

David Foster Wallace

From the New York Review of Books, a summary of an David Foster Wallace speech I can only whole-heartedly subscribe to:

In a commencement address delivered to the newly minted graduates of Kenyon College in 2005, Wallace warned them of their forthcoming enlistment as soldiers in “the day-to-day trenches of adult life,” of the “petty, frustrating crap” that awaited them there, and the “dreary, annoying, seemingly meaningless routines” in which they’d soon be immersed. He argued that the “default setting” of the human being is self-centeredness verging on solipsism, and that the value of a liberal arts education is that it supplies the means to escape “our tiny, skull-sized kingdoms” by exercising a disciplined, nonstop attention to the unexamined details of our lives, and so transcend the selfishness of our frustration and boredom. This could lead, he said, to “being able truly to care about other people and to sacrifice for them over and over in myriad petty, unsexy ways every day.”

Monday, August 08, 2011

Die Ausgewanderten

Außerhalb Deutschlands nun schon seit Jahren lebend, fasziniert mich deutsche Exilliteratur naturgemäß. Auch wenn WG Sebald nicht Teil der historisch-kulturellen Exilbewegung des Naziregimes war, ist er doch ein Exilant vielmehr ein Emigrant. Sebald erzählt in seinem Werk Die Ausgewanderten das - fiktive? inwieweit? - von der Suche des Erzählers, eines selbst nach England emigrierten Autors, nach der Geschichte von vier menschlichen Schicksalen im Migrations- und Reisechaos des frühen 20. Jahrhunderts.

Sebald bedient sich einer unglaublich detaillierten und in ihrer Genauigkeit wirklich schönen Sprache. Er hatte wohl außerhalb Deutschlands Erfolg lange bevor der Prophet auch im eigenen Land gehört wurde, ich kann kaum nachvollziehen wie eine solch deutsche Sprache vernünftig übersetzt wurde. Was den Leser, oder auch: mich, vor allem anspricht ist die melancholische Wahrnehmung des Vergangenen:
dieses einst legendäre Seebad, genau wie jeder andere Ort, den man heute, ganz gleich, in welchem Land oder Weltteil, besucht, hoffnungslos heruntergekommen war und ruiniert vom Autoverkehr, vom Boutiquenkommerz
Ich würde versuchen dieses Buch besser zu besprechen, aber es ist Ramadan bei fast 40° und ich habe seit heute morgen nichts mehr zu mir genommen, nicht einmal Wasser. Außerdem bin ich gerade technisch gesehen am Arbeiten. Insofern kann ich Sebald nur weiter empfehlen und:
Zweifellos bin ich jetzt in einem gewissen Sinne verrückt, aber wie sie vielleicht wissen, sind diese Dinge einzig eine Frage der Perspektive.

Tuesday, August 02, 2011

Exarchia, Athens, Greece

I recently had the chance to spend ten days in Athens for professional reasons. So I tried to live like an Athenian for that period, hanging out in bars in Exarchia, working on my balcony overlooking the National Historical Museum, playing basketball in Lofos Strefi, having business coffee meetings in Kolonaki and, finally, going to an island for the weekend. I had the incredible luck of (semi-)knowing someone in Greece who really helped me out in finding a place and with whom it was furthermore (as I had suspected before initially) very enjoyable to hang out. So: thanks again. In general I feel like I managed to gain a much better understanding of Greece through my constant exposure to life in Greece as a Greek with no expat or even tourist aspect (granted: I did climb the Acropolis with 500 other foreigners) to take away from this impression.

What do I have to say about Greece then? A very positive experience in a country burdened with problems is how I could describe it in one sentence. People are friendly, I succeeded to integrate myself with local (Exarchia) basketball players after only a few days there, friends of the friends I had were extremely open and accommodating including when it comes to my complete lack of Greek-language capability. And in general it is very easy - if, as always, of course very limited - to get around in English.

Greek life-style is very laid-back. People eat and go out late, life in the city is really calm during the day for the most part, both clearly being related to the extreme heat (and I live in Tunis!). Yet, don't buy into the stereotypes, Greeks do work. What they (I am stereotyping here, please excuse) do seems to be dominated by a combination of odd jobs here and there, all relatively badly paid, if at all. I've met designers, architects and professional basketball players all of whom told me that they were being owed serious amounts of money (10k in one case).

Which gets us to the Greek problems then. Most glaring is the amount of people asking for a hand-out in the street, the junkies fixing out in the open in one of the most central neighborhoods of Athens, the police clad military-style guarding the border of Exarchia - where the anarchists kicked them out a few years ago - and the rest of the city. The irony of the latter is that most of the junkies are and most of the criminality everyone warned me about none of which I experienced though actually occurs just outside of Exarchia and thus behind (or in front) of the police curtain.

The main (and underlying) problem though is the economic situation. What can I even add to that discussion? The Greek government (and society) clearly lived above its means for a number of years and people are paying for it now (on a high level, but still). My main criticism doesn't lie so much with the harsh reforms, some of which are necessary but cruel others just plain pointless or at least ineffectual, but rather the lack of (true) European solidarity. Effectively European governments (especially Germany) are forcing Greece into a deflationary setting, with wages (and accordingly consumption) decreasing during a period where the government has put stringent measures of austerity in effect. In other words Greece for years to come will suffer from low growth rates and high (especially for young(er) people) unemployment. All this while inflationary measures in the core of the Eurozone (again: mainly Germany) would bring about the same result (full or semi-debt repayment) in a much less cruel manner. Let's just hope that the planned reforms will actually structurally effect change and not just be limited to punishing pensioners, cab drivers and public sector workers without creating a better-working system at the same time. I have my doubts, but as one says in German: Die Hoffnung stirbt zuletzt (hope dies last).

Monday, August 01, 2011

Le Lièvre de Patagonie

Claude Lanzmann est évidemment surtout connu pour son œuvre documentaire de huit heures sur l'holocaust: Shoah - que je n'ai toujours pas complètement vu. Le Lièvre de Patagonie et son auto-biographie. Elle est longue, l'auteur est convaincu de soi-même d'une manière irritante même fatigante, Lanzmann de plus - comme Malraux dans ses Antimémoires - ressent le besoin de se montrer proche - ami, confidant - d'un grand homme. Pour Malraux c'était de Gaulle, pour Lanzmann ces sont Sartre et à un moindre degré Simone de Beauvoir dont il fut l'amant pendant quelques années.

Cela semble bizarre peut-être alors, mais le livre vaut vraiment le coup. Lanzmann autant qu'il s'aime soi-même à mené une vie intéressante qui lui a fourni à la fois avec des choses à dire et une style de le faire. Sans vrai fil narrative, il saute de la résistance, au Temps Modernes, à Berlin en 1947, en Israël - qu'il décrit comme la réappropriation de la violence par les Juifs - à tout moment et vers la fin il circule autour le grand projet de sa vie, Shoah.

Friday, July 01, 2011

Der Colonel

Ich kann wahrlich nicht behaupten bisher viel außerwestliche Literatur gelesen zu haben. Nur eine der vielen weiteren Bildungslücken, welche höchstwahrscheinlich nie zu meiner Zufriedenheit geschlossen sein werden. Den Iran finde ich seit Jahren faszinierend ohne große Kenntnisse desselben zu besitzen. Der Colonel von Mahmoud Doulatabadi, erstveröffentlich auf Deutsch da im Iran wenig überraschend der Zensur zum Opfer gefallen, ist also ein Versuch meinen Erkentnisshorizont ein wenig zu erweitern.

Doulatabadi schildert hier das Schicksal einer Familie im Iran des 20. Jahrhundert als ein grausames und unglaublich hartes Aufeinanderprallen verschiedenster Lebenswelten. Die unabhängige Frau kontrastiert mit ihrem daran verzweifelnden Mann und (Haupt)erzähler. Derselbe, Nationalist und Offizer der Armee des Schahs verweigerte den Gehorsam und vegetiert seitdem dahin den Verfall seiner Familie beobachtend. Seine Kinder respektieren seine Entscheidung der Verweigerung ohne seine vorherige Karriere nachvollziehen zu können und vergehen eines nach dem anderen in den Wirren des postrevolutionären Irans - der eine Kommunist, die andere Sozialistin, die dirtte unglücklich kleinbürgerlich verheiratet, der letzte Märtyrer des Iran-Irakischen Krieges. Über allem steht die Folter und seine Schergen, der Sohn, welcher noch lebt, aber im Keller dahinschwindet und der alles beobachtende Vater.

All das geschrieben in einem schwierig zu folgenden, tief metaphorischem und allegorischem Stil, welcher dem Leser (voire: mir) das Leben nicht einfach macht. Ein schwieriges Buch, aber auch ein lohnenswertes um die Konfusion, die Grausamkeit und die Depression des frühen revolutionären Irans verstehen zu können. Ich habe selten die Beweggründe einer Zensur als so inhärent logisch empfunden. Und genau deswegen sollte Der Colonel natürlich gelesen und weiter veröffentlicht werden.

Saturday, June 25, 2011

rabbit, run

John Updike is one of those household names that I had never gotten to for one reason or another. I finally read one of his novels: rabbit, run and while it didn't blow me away, Updike is clearly a beautifully descriptive writer that I will in time return to. Rabbit is a young, working-class male leading a life corresponding to an - ill-defined - societal normalcy. Trouble of course ensues.

Rabbit, run is difficult to describe somehow because it's characters remain so bland, so type cast, their suffering is understandable and real, yet they somehow never retain any kind of individualistic identities. After reading close to 300 pages on him I am still far from certain who the main character actually is, what he believes and what he wants, but then neither does he and maybe that's the point. In either case, the beautifully written parts especially in the latter part of the novel are coupled with enough dramatic narrative to make for a captivating read - far from one I will cherish to the extent of a Faulkner or a Pynchon though.

Sunday, June 19, 2011

Désert

Achat hasard dans ma librairie préférée à Paris, Désert de Le Clézio est le récit d'une jeune fille sans parente qui grandit dans la pauvreté en Afrique du Nord et qui émigre à Marseille seulement pour retourner dans sa ville d'origine. C'est en parallèle l'histoire d'une tentative vaine des tribus du sud (Mauritanie, Maroc voire Sahara orientale, Algérie & Mali) de lutter contre l'occupation française.

Le Clézio est un voyageur par excellence qui ne paraît pas d'avoir une propre Heimat (chez lui) - ce qui me fascine toujours évidemment. Ayant dit cela Désert offre une narrative triste, glorifiant la passée pré-capitaliste, pré-moderne de ces peuples ainsi que la principale protagoniste qui ne convainc pas complètement. Je comprends le sentiment, je suis même d'accord avec l'idée fondamentale derrière, mais je suis toujours suspicieux d'une telle glorification qui ne contient que peu de relativisation. Pour référencer mon grand idole - je suis désolé d'être si prévisible - qui Le Clézio cite comme influence importante aussi, Faulkner regrette aussi la morte d'une région, d'un peuple d'une certaine manière, mais il le fait en étant conscient des défauts de ce peuple et en les montrant au même temps qu'il y a cette tristesse d'une perte dans ces romains.

Le Clézio n'a pas cette distance pour être plus critique tout en étant admiratif, peut-être il n'en a pas parce que contraire à Faulkner il ne fait pas parti des gens qu'il décrit. Il parle d'un autre utopique pas d'un proche (ou de soi-même) aimé mais conscient de ce qui ne va pas. C'est cela mon grand criticisme d'un livre qu'il fait plaisir à lire, l'auteur se rend trop dans la nostalgie, le sentiment. Il ne décrit pas ce qui a été mais ce qui il aime bien regretter.

Tuesday, June 14, 2011

Lebron, Dirk and race

Now that Nowitzki has for good established the relevance of European basketball that can compete (and sometimes beat) the best of the best (the Americans) at their own game, let's address an issue that is always simmering topic - even while most people like to pretend it isn't there - in the US in general and in the NBA in particular: Race. Most of my (white) American friends will disagree with me on this but I am almost as certain that most of my black ones would side with me. So here goes.

Everyone interested in NBA basketball of course knows about the infamous Decision, a bungled-up PR effort by Lebron James who in a widely publicized live TV session announced his signature underneath a free agent contract with the Miami Heat leaving behind in the dust his semi-hometown team of Cleveland. This was followed up by an even worse (especially in hindsight of course but even back then) PR stunt showcasing the Heat's three stars as future champions without them having even played one game together (for the Heat that is). Bad publicity all around, yet it caused a backlash absolutely disproportionate to the event. Fans in Cleveland of course and understandably felt betrayed but others all over the United States developed a hatred of Lebron that is irrational at least. After all, would they not prefer to work for a company with better-qualified co-workers, higher chances of being the best, paying no income tax and living in Florida weather? Yet, for some reason a humanly perfectly understandable decision prompted such massive self-righteous scorn.

My argument would be that race play a non-negligible, important even, role in this. The NBA is a - predominately - black league in a white-majority market. There is a reason the league has installed a dress code for its players and cracks down hard on - recreational not performance-stimulating - drug abuse. Still, the attitude, cornrows, tattoos of players at times is a PR problem for the NBA. Lebron's decision and the following smackdown is then related to his behavior as an 'uppity nigger.' His role was to resign with his (again: semi-)hometown team and pursue a NBA championship from there. For him to deviate from that role of a humble, servile professional athlete who through hard work and relying on his (white) front office's moves tries to bring a championship to Cleveland was taken as a personal insult by far too many people in consideration of the fact that they would do exactly the same in their daily professional setting. And to pretend that race and perceptions of young black males didn't play a role in this inordinate, national - I am excluding Cleveland for obvious reasons - outrage is closing ones eyes to reality. Note that there has been an important cleavage between white and black reactions to Lebron's decision, I read an article about this a few months ago that I cannot find anymore, but basically black fans tend to far less condemn his move. Think that's because they care less about the idealism their white counterparts decry so hard?

Which brings us to second race issue that dominated these NBA finals and this time its black on white racism. Lebron and Wade collectively engaged in some fake coughing in an infamous incident taken to be a mockery of Dirk who in Game 4 had played with a fever and intermittently sitting on the bench coughing his heart out. Now why does this matter? Mostly because it is representative of a more global (as in general) trend of black basketball player disrespecting white for being, for somehow not being 'real.' The New York Times hinted at this in an article but shied away from really addressing it.

As a not-too-muscular, white basketball player who has spent a decent amount of time on courts all over the United States where few white players show up, I am of course well-familiar with the basic difficulty of getting picked up by anyone simply due to my skin color. Further than that though even when playing there are always a few players who will disrespect me because of being white (consistently leaving me open, teammates not passing because of a lack of trust). Don't get me wrong usually the game talks for itself and I've rarely had negative experiences as a (racial and otherwise) stranger in these areas and on these courts, but there remains an undercurrent of disdain for a white guy who wants to compete with black players on their level. Lebron and Wade mocking Dirk is just that the way I see it, a refusal to accept that a white player - especially one without much attitude, athleticism and muscles - can be better (even if it is just for one series) than them.

The NBA, where race happens but with if any openly talk about it.

Sunday, June 12, 2011

Les Phéniciens en Méditerranée

Acheté à côté des ruines de Carthage (romain) l'idée derrière ce livre a été de développer plus de savoir sur l'histoire (ancienne) de la Tunisie. Globalement ce but n'a pas été atteint ce qui ne montre qu'un une fois de plus comment peu on (ou je) sait sur l'histoire d'antiquité et de la Méditerranée. Les phéniciens il paraît ont été une puissance venant de la région qui est le Liban/la Syrie aujourd'hui. Dès la ils se sont implanté partout sur la côte de la Méditerranée - en Turquie, en Grèce, en Égypte, Malte, Italie, France, Tunisie, Algérie même Espagne et Maroc. Les Puniques, les protagonistes des guerres romains-puniques dont Hannibal, ne sont que les descendants des Phéniciens, limités à la Méditerrané occidentale et avec Carthage comme cité principale.

Les Phéniciens en Méditerranée de M'hamed Hassine Fantar est un court livre qui offre une vue globale du monde phénicien sont satisfaire le lecteur (voire moi) avec plus de profondeur sur quelques sujets intéressants (soyons honnête, ce n'est pas l'idée derrière ce bouquin non plus). Le plus pertinent que j'en ai retiré ce que je réalise de plus en plus vivant en Tunisie et même en France avant déjà ce que la vanité européenne d'une société et culture continentale qui se serait d'une façon ou d'autre limité à l'Europe soi-même est loin d'être soutenable. Les Phéniciens n'ont été rien qu'une puissance méditerranée ni africain, ni européen, ni ce qu'on décrit comme arabe aujourd'hui. Il est fascinant en fait à quel dégrée les histoires des nations d'aujourd'hui ont été interconnecté il y a des milliers d'années déjà. L'isolation des développements nationaux ainsi que des génies nationaux ont toujours été des conneries et je suis content de m'en percevoir de plus en plus au fil de mes lectures, de ma vie même.

Monday, June 06, 2011

The Mansion

What's that famous, corny line at the end of the movie Casablanca? We'll always have Paris? While that actually is true for me as well, I'll also always have Faulkner. I finally succeeded in reading the third installment of his Snopes trilogy, The Mansion. While clearly not up to par with the other two (The Town & The Hamlet) or his classics (Absalom, Absalom & The Sound and the Fury principally, but also Light in August et al), it is still a helluva book. I will not go into detail on the story, that is not what Faulkner is about for me. He's a master of speculation, of philosophizing, of life's misery, hope, vanity, and - in his world view in any case - inevitability. The contradicting thing about Faulkner is that his novels can only take place in the South, in the deep South, in Mississippi, Memphis, but that they are as universal as it gets at the same time. There is no one quite like him I believe.

Thursday, May 26, 2011

The Privatization of Force and its Consequences

Some food for thought on the commodification of security, from The Privatization of Force and its Consequences - Unintended but not Unpredictable by Jörg Friedrichs:

There is a problem with asymmetrical access to security as a commodity. There is an increased risk that the people most in need of security are systematically excluded, with fatal consequences. This is supported by economic theory. As long as the provision of security is in the public domain, it is either a ‘public good’ or a ‘club good’ (Krahmann 2008). In a democratic society, security is a public good. Nobody is systematically excluded from its enjoyment, and nobody’s enjoyment is reduced by somebody else’s enjoyment. In a less democratic society, security may be a ‘club good’ for a privileged class while others are excluded. When security is provided by the market, however, it can never be a public good. Instead, it is either a ‘club good’ or a ‘private good’. For example, it is a ‘club good’ in the case of gated communities. In the case of a burglar alarm, it is a ‘private good’ which is consumed exclusively
and cannot be enjoyed by outsiders at the same time.

There is [also] a problem with the inherently expansive logic of the market. The provision of security by the market risks being driven by supply rather than need. This may be a problem even when security is publicly provided, for example when there is a military-industrial complex. However, the problem is exacerbated when security is provided by the market, because on the market supply tends to create its own demand. As other market actors, private security providers are set to engage in marketing, lobbying, and public relations to increase the demand for their products. The expansive dynamics of the market may contribute to the further de-legitimization and atrophy of the public sector where it is already at its weakest, e.g. in Africa (Leander 2005). In more developed parts of the world, where the commercial supply of security and force is matched by a consumer culture, the commodification of force is likely to lead to an endless spiralling of private supply and demand (Loader 1999).

[...]

In the United States and Britain, the ‘private police’ reached rough numerical equality with the public forces of order by the late 1960s and 1970s, respectively (Spitzer and Scull 1977: 18; Draper 1978: 23).11 In 2007, there were 625,880 public police officers and 1,032,260 million private security guards in the US (with security guards defined as those who ‘guard, patrol or monitor premises to prevent theft, violence or infractions of rule’).

Sunday, May 22, 2011

Der Vulkan - Roman unter Emigranten

Der kollektive kulturelle Reichtum welcher in den 30ern Deutschland verließ erscheint mir nur um so gigantischer je mehr ich mit ihm vertraut werde. Joseph Roth, Sebastian Haffner, Georg Glaser, Bodo Uhse oder Hannah Arendt - um nur die zu erwähnen, welche ich hier bereits besprochen habe - nun also Klaus Mann mit seinem Vulkan - Roman unter Emigranten. Mann als solcher scheint deserving of an entry devoted exclusively to him. Der Sohn Thomas Manns, der Neffe Heinrich Manns und natürlich der Bruder Erika und Golo Manns - auch wenn ich mit seinen Geschwistern wenig vertraut bin. Verfasser eines der ersten offen homosexuellen Werken der deutschen Literaturgeschichte.

Der Vulkan ist ein facettenreiche Erzählung der Emigrantenszene auf vielen, wechselnden Figuren aufbauend, welche sich untereinander austauschen oder doch zumindest indirekt Kontakt besitzen. Mann betont klar die politische, selbstgewählte Emigration, welches sich unter anderem in seinem Antidot dem älteren Juden, welcher 'keinesfalls [...] zu denen gehören [möchte], die im Ausland sitzen und ihre Heimat beschimpfen', niederschlägt. Er redet nur selten von der Emigration der niederen sozialen Schichten und noch weniger von der angsterfüllten nicht politisch bewussten Emigration.

Sein Roman ist ein Zeitbild dieser gebildeten deutschen Emigranten, welche mich in ihrer Gruppenbildung an Franz Hessels Pariser Romanze erinnerten. 'Man blieb unter sich, sprach immer deutsch miteinander.' Manns Roman ist teilweise etwas langatmig in seinen religiös-philosophischen Diskussionen, welche nicht immer überzeugen und mir zeitweise als reine Abstraktion erschienen. Aber dann, ist 'das Einfache ist stets nur der Vereinfachte' und wie kann ich dem wiedersprechen?

Schließlich ein interessanter Einschub. Meine Wahrnehmung der Einwanderung in die USA, von Ellis Island, der Freiheitsstatue had very much been constructed on an US-centric glorified perception of its immigration past. Das folgende Zitat erschütterte diese Wahrnehmung in its foundation:
Auch auf dich haben wir nicht gewartet! spricht die Freiheits-Statue: irgendein Emigrant und armer Kerl hatte einmal behauptet, diese entmutigenden Worte können man der großen Dame, Lady Liberty, von der Stirne ablesen...vielleicht wurde er gleich zurückgeschickt, deportiert oder mußte mindestens für mehrere Tage auf jene gräßliche Insel, Ellis Island genannt, wo man verdächtige Fremde wie Zuchthäusler traktierte -: davon hatte Abel viel des Schlimmen gehört.

Some serious food for thought on how immigration into the US was perceived by its protagonists not the country which they constructed or their well-off great-grandchildren.

Der Vulkan mit all seinen Fehlern gibt ein aufschlußreiches Bild derjenigen wieder welche vorm Nationalsozialismus flohen, dieser 'miserable[n] Berliner Kopie einer schlechten Römischen Erfindung.'

Saturday, May 14, 2011

Enfances tunisiennes

Un recueilli de textes courtes des auteurs tunisiens sur leur enfance dans le tunisien a été mon cadeau de départ de la France. Une autre manière de le voir serait de le décrire comme mon introduction dans la littérature tunisienne. Un tel format de collection a des défauts ainsi qu'avantages. A la fois il permet au lecteur de se mettre en contact avec plusieurs auteurs dans un seul livre ce qui lui fait possible de développer plus d'une vue globale et au même temps il rend le lecteur frustrant à cause du fait qu'aucun texte soit développé plus longue mais qu'ils ne paraissent comme un goûter se dissipant vite.

Enfances tunisiennes pour moi c'était surtout une présentation fascinante d'une société non-occidentale - la première dans laquelle j'essaie de vivre vraiment. Pour exemple : la deuxième guerre mondiale, l'occupation allemande, a été vécu bien différente que l'arrogante perception européenne nous veut faire croire. Mais au même temps ces auteurs ou beaucoup d'entre eux - sans doute parce que cette collection reste quand même occidentalisé si arabe et musulman au même temps, comme la Tunisie en général j'ai l'impression - ont développé une histoire d'amour avec la langue français qui n'est peut-être même pas possible pour un français.

Finalement j'ai beaucoup retenu de ce livre en terme des idées, des auteurs et des sujets à explorer dans l'avenir. Peut-être en arabe? Je rêve sans doute mais cela n'est-il pas le but de la littérature?
Ce sont les autres qui vous font remarquer que vous êtes étranger.
Attribué ici à Edmond Jabès. W.E.B. DuBois et son veil ainsi que son double consciousness exprimait une pensée similaire.
Quoi de plus antagonique en effet que le français lu et écrit qu'on apprenait en deuxième langue à l'école en Tunisie et le français, le vrai en somme, qui s'écrit et se parle en France. L'un n'est pas l'autre, l'autre n'est pas l'un.
Toutes ces questions d'identités et de langues me fascine de plus en plus ces dernières années parce que - adaptant Robert Cooper - "we are post-modern individuals living in a - mostly - modern world. What, then, should we do?" Mais cela est un autre sujet à explorer une autre fois.

Fault Lines

As futile as trying to read up on political, literary and historical issues already is, I also like to read the occasional economic book. In fact I wish I had more time to simply read all the books that I've already bought or plan on acquiring in the future, but that's a different story for another day. Raghuram Rajan's Fault Lines - How Hidden Fractures Still Threaten The World Economy was possibly the economic analysis that received the most public attention in 2010. As the title states, Rajan offers up a number of economic and political fault lines that brought about the financial crisis. These fault lines are far from being resolved today and thus hold the potential of contributing to another bubble and the ensuing crash.

Rajan as an (Indian-)American economist is a believer in the ultimate superiority of the market economy of course, yet this just lends further credence to his observations of the defaults of the American system. Thus he exposes the extreme rise of income inequality coupled with the lack of a social safety net in the United States as a fault line for the economy there - and in extension the world - because of resultant the political need to push for easy credit in order to sustain consumption of poorer households. Similarly, the urgent need for the quick creation of jobs in the United States versus Europe -where social assistance makes higher unemployment rates much more politically sustainable - in combination with the kind of job-less recoveries that emerged in the 1980s creates political incentives for expansionary monetary policy. Both of these political forces arising out of the peculiar situation of the - almost pre-modern - American social system hold the potential of creating future bubbles that then will inevitably burst. Rajan sees these - in combination with a few others of course - as the underlying basis of the sub-prime crisis.
Politicians favor access to easy credit as a means to overcome rising inequality. [...] The weak safety net and the emergence of jobless recoveries imply that the American electorate has far less tolerance for downturns than voters in other industrial countries [...] In an attempt to induce recalcitrant firms into creatin jobs, both the government and the Federal Reserve, especially the latter, ended up aiding and abetting a house price bubble and the financial crisis.
Rajan also finds an international component of this fault line of easily available credit.
Somewhat ironically, the developing country central banks did to the United States what foreign investors had done to them in their own crisis.
They pushed easy credit into the US due to their desire to build up reserves following their experiences in the Asian financial crisis of the 1990s and in that way helped construe the bubble that just blew up in all of our faces.

I am far from giving this book and its overview of the American and global politico-financial interactions justice of course. Let it suffice to say that the above-described mechanism is still in place today and to some extent has even been reinforced with the Fed as expansionary as ever - and far more so in relative terms than say the ECB - and income inequality - I assume - only having risen even more due to the crisis. Rajan is an astute, optimistic Cassandra - as little sense as that makes - and his book gave me a much better understanding of the forces behind the crisis we just experienced and the ones we will be facing in the future.

Saturday, May 07, 2011

What's in a Name?

A semi-Western coalition of states is warring against troops loyal to Gaddafi in Libya - Operation Odyssey Dawn. An elite force of American special ops takes out Osama Bin Laden in his - relatively comfortable - hideout in Pakistan - code name: Geronimo. I admittedly am coming a little late to this, but surly I am not the only to pause at the seeming lack of historical/cultural awareness of the people naming these missions.

If nomen est omen then Operation Odyssey Dawn has to be the beginning of a long, adventurous and dangerous mission with a doubtful, if finally happy, ending. After all, Odyssey after leaving Troy erred through the Mediterranean for ten years only to arrive in Ithaca to a home beset by quarreling suitors looking to wed his supposed widow. While potentially a rather accurate description, is that really the message the leaders of said new coalition of the willing want to convey to us?

The equation of Geronimo with Osama Bin Laden in turn hints at a shocking historical ignorance or at least misunderstanding of American history. Who was Geronomio? A legendary leader of the Apache in the South-Western United States and Mexico he fought efforts by thousands of US troops to relocate - effectively imprison almost exterminate - his tribe for years. Basically he resisted occupation of the traditional lands of his people by the imperialist forays of white American settlers supported by military force. Geronimo and his people were lied to, treaties with them were broken, their miserable existence on the reservations would most likely be called genocide today. Again, is this really the message that the US military wants to convey to us, whom they want to equate Osama Bin Laden with?

Monday, May 02, 2011

A Letter to America

Dear Uncle Sam,

so you have killed Osama Bin Laden, taken him out in an impressive - most likely - unilateral covert operation. Navy Seals flying into Pakistan, just a few miles outside of Islamabad, storming into a heavily secure compound and leaving dead behind Bin Laden's son, two of his couriers and an unspecified woman. The 'bad-asses who killed Bin Laden' as BusinessInsider calls them, really seem like the personification of hyperreality, James Bond or Matt Damon in the Bourne Identities.

Now, what I don't understand are three aspects of this hit and its reception:

Firstly, why do people turn out and celebrate it the way they would a victory of their baseball team?
Fans called it out at a Mets-Phillies game at Citizens Bank Park in Philadelphia: “U-S-A! U-S-A!” In Columbus, Ohio, the Columbus Dispatch reported that more than 1,000 people came out on the Ohio State University campus to share that same call. “U-S-A! U-S-A!”

More than two hours after President Obama’s address, a boisterous crowd of at least 1,000 people had gathered in front of the White House echoed that chorus (“U-S-A! U-S-A!”), while climbing trees, smoking cigars, and cheering loudly.
Why would you celebrate the death of someone? Irrespective of what Bin Laden has done, why should his death be the cause of celebration? Satisfaction maybe, content, closure, but celebration?

Secondly, according to President Obama 'just has been done' with the killing of Bin Laden. I don't know about you Uncle Sam, but for me justice is something involving lawyers, courts, judges, fundamental judicial rights and all that. It is not sending in a commando with the order to kill. If this is justice, it is a biblical variety (an eye for an eye...) that I would have thought the enlightenment had gotten rid for us.

Which brings me to my third and last point. Why did you send a team with such a narrowly defined order? Why did you not try to capture him? Put him on trial to show the world who and what he is: A mass murderer who has not dared to fight (and die) himself since at least Afghanistan in the 1980s (and even for that period his myth as a warrior most likely overshadows the boring reality of a moneymaker). You could have exposed him as fake, as just another hypocrite, as just a - cruel, but still - human being worthy of punishment. The world would have seen you as the better man, as the one who chooses the path of the right over the righteous one. Even from a realpolitik point of view Bin Laden's exposure would have contributed to your image in a way that a covert operation and a body dropped in the sea never will.

Bin Laden is dead thus and while the strategic importance of this event seems to negligible, it serves as a reminder of what mystifies me about you sometimes. 'Today’s achievement is a testament to the greatness of our country.' Obama said yesterday. Really? The killing of a run-down, hiding, aged terrorist? Aren't there thousands of other exponents that make the US great? The great American writers - Faulkner, Hemingway, Poe, Twain. The musicians - Muddy Waters, Hank Williams, Bob Dylan and countless others. Take the excitement of an NBA playoff field if you want a low-brow example, Chris Paul in a losing effort, Memphis' team game, Kevin Durant, even Kobe in his indomitable, ever-burning desire.

This whole thing confuses me. And don't take me wrong - even though I know some of you will - I'm not really judging, I just don't understand.

Sincerely,

Benjamin Thomas Sutpen

Wednesday, April 27, 2011

Pariser Romanze

Zweifelslos einer der schönste Romane, welchen ich in letzter Zeit las aber auch einer der traurigsten, der melancholischsten? Franz Hessels Pariser Romanze erzählt die (semi-)fiktive Liebesgeschichte eines jungen Soldaten im Vorkriegsparis, der vom Feldlager aus postalisch seinen schweizerischen Freund von eben dieser berichtet. Franz Hessel ist einerseits der deutsche Protagonist von Truffauts Jules et Jim, aber auch der Vater von Stéphane Hessel und natürlich einer der frühsten Franko-Deutscher, welchen ich kenne.

Er war aber auch einfach ein unglaublich einnehmender Schriftsteller in his own right. In der Pariser Romanze gibt er - frei literarisch - den Anfang seiner Beziehung mit seiner späteren Frau und Mutter von Stéphane Hessel, Helen Grund (die Frau im Beziehungsdreieck Jules et Jims. Viel wichtiger - und ansprechender - ist aber seine Liebeserklärung an das Paris der Vorkriegszeit, welches er - von nationalem, patriotischen Aufruhr umgeben - für das ungewisse Schicksal des Soldaten verlassen mußte. Dieses Paris vermißt er und beschreibt es in einer Schönheit und mit einer melancholischen Offenheit, welche seines gleichen sucht.

Hessels (Anti-?)held ist der belesene Außenseiter, welcher weder besonders schön, noch besonders schlagfertig, noch sonst irgendwie besonders ist, der sich in sein Schicksal ergibt und das Leben und die Lebendigkeit bewundert sowie beschreibt, gar an ihr teil hat aber ohne je selber - lange - im Mittelpunkt zu stehen. Ein wirklich schönes Buch auch wenn Hessel gegen Ende vom angenehm zuckrigen Melancholischem ein wenig in den Kitsch hinüberfällt. Oder bzw vielleicht teile ich auch einfach seine Liebe zu Paris mehr als seine Variante zwischenmenschlicher Liebe.

Und einfach weil er ihn so schön beschreibt auch wenn sein abschließendes Urteil viel zu hart ist, Kurt Tucholsky:
Es ist eine Art Mannesschwäche in diesem Mann, etwas fast Weibliches (nicht: Weibisches) [...] es ist etwas Lebensuntüchtiges, oh, wie soll ich dies Wort hinmalen, damit es nicht nach Bart und Hornbrille schmeckt? Und das weiß Hessel. Und weil er klug ist, macht er aus der Not eine Tugend und spielt, ein wenig kokett, den Lebensuntüchtigen: Ich bin nämlich ein stiller, bescheidener Dichter ... Das ist nicht unangenehm, nur ein wenig monoton.

Friday, April 22, 2011

Le Feu

Le Feu d'Henri Barbusse a été parmi les plusieurs livres que je me suis acheté dans un coup de foudre suivant le versement de mes premières salaires ces derniers mois. Chacun gaspillera son argent comme il peut, eh? Malheureusement j'ai décidé de changer du continent peu après et la plupart de ces nouvelles acquisitions garni la chambre d'enfance de mon père chez ma grande-mère maintenant. A qui cela servirait je ne sais pas non plus. Barbusse au contraire m'a accompagné sur le voyage ici et dans mes premiers dix jours en Tunisie.

Pourtant la lecture en a souffert. Assis dans un café de Tunis, entouré par une foule des gens différents et intéressants, les oreilles pleines des sons étranges, frappé par la vie dans un monde si distingué que celle des capitales européennes dont je suis un habitué, la lecture sur la guerre des tranches en 1914 ne s'accordait pas bien. J'ai mis beaucoup trop de temps à finir ce livre alors et mon appréciation de lui en a souffert. Dommage parce que Barbusse même dans la façon interrompue et lente que je l'ai lu arrive bien à peindre une image de l'horreur de cette guerre - dont il, l'auteur, a été participant volontaire! Il décrit la solidarité des petits soldats entre eux (même parfois sur les deux côtés), leurs dépits pour leurs supérieurs, la incompréhension entre le front et les soldats d'arrière voire des civils. Il permet le lecteur de comprendre qu'est-ce que c'était l'affreux de cette guerre non pas seulement avec le cerveau et abstrait mais avec la puante misère qui dominait le quotidien des poilus. J'aurais juste bien aimé de le lire plus afin d'y entre mieux dedans.

C'est ça la guerre [...] c'est la fatigue épouvantable, surnaturelle, et l'eau jusqu'au ventre, et la boue et l'ordure et l'infâme saleté. C'est les faces moisies et les chairs en loques et les cadavres qui ne ressemblent même plus à des cadavres, surnageant sur la terre vorace. C'est cela, cette monotonie infinie de misères, interrompue par des drames aigus, c'est cela et non pas la baïonnette qui étincelle comme de l'argent, ni le chant de coq du clairon au soleil.

Monday, April 18, 2011

White liberal European immigrants in Berlin

Joel Alas, in the English edition of the Tagesspiegel, denounces the 'demonizing of “international party tourists” (which includes longer-term foreigners who remain for months or years)' as 'a form of racism and xenophobia.' For him:

The arguments used against foreigners – rising rents, noisy streets, neighbourhood upheaval – should be directed toward the government policies which have enabled such changes, and the landlords who have taken advantage of deregulated rental prices. Stop blaming foreigners for Berlin’s political and economic structural problems.
Mark Espiner touts a similar horn in his article Berlin doesn't love you focusing on Neukölln. Yet, especially Alas, completely misunderstands the premise of the wave of criticism that has hit Berlin's party tourists and offers a Todschlagargument in response that it impossible to counter but that is simply invalid.

It is not because of racism that these short- and longer-term foreigners are met with a (semi-)hostile attitude. Rather one has to clearly differentiate between classic immigration waves of Turks, Poles or Serbs, which intended to (re)create their lives in Berlin and modern party tourists. The problem with the latter lies in their superficial presence in Berlin. They live there in passing only, without necessarily truly knowing the language, without regard nor knowledge of German or Berlin history or literature. They are part of Berlin but not of it as Churchill might put it.

Don't get me wrong, most of my recent Berlin friends are foreigners. I personally lived in Paris until a few days ago only and am now residing in Tunis. I like foreigners, I am one myself most of the time. But I speak and write French, I lived in Paris as a Parisian surrounded by French friends, speaking French, reading French literature and newspapers, listening to French music. In Tunisia now, I am starting to learn Arabic tomorrow. I will not restrict myself to German or French friends. In fact, I despise expat community living.

Yet, that is what most Western foreigners coming to Berlin do. They come for the party, for the cheap rents. They come for the fun, not to truly live there. Why the sudden emergence of English language editions of German newspapers? Isn't it just a question of common courtesy to speak the language of the place where you live? Especially since most of the people we are talking about here have at least finished their undergraduate studies, if not more?

If you're an American living in Paris, not speaking French, hanging out with your American friends or obliging your few French ones to speak English or if you're a German living in Mallorca doing the same thing, it is not racist to say that you're not contributing to the cohesiveness of the respective society, rather you're abetting its stratification. It is not xenophobic to say that you are contributing to gentrification (as do all the German middle class folks moving into cool neighborhoods of course) and the further exclusion of less well-earning parts of the general populace. Rather it is a denial of reality to claim that 'white liberal European immigrants' have not significantly changed Berlin - and not just in a good way, but that is a discussion that such be led without cheapshot arguments invoking the Nazi-threat without naming it and, quite honestly, it should also be led in German. Zumindest dann, wenn Du wirklich ein Berliner bist und willst, daß auch der Teil der Bevölkerung, der kein Englisch kann, daran teilnehmen soll.

Tuesday, April 12, 2011

Rudi und Ulrike: Geschichte einer Freundschaft

Das nennt man dann wohl einen Fehlkauf. Jutta Dittfurths Rudi und Ulrike: Geschichte einer Freundschaft enttäuscht gleich auf mehreren Niveaus. Sprachlich ist es nicht besonders herausragend geschrieben, halt einfach und schnell lesbar. Inhaltlich verspricht der Titel wenig und die Autorin liefert wenig, abgesehen von einigen wenigen Anekdoten über Treffen zwischen Meinhof und Dutscke spekuliert sie vor allem über etwaige Gesprächsthemen und verfasst ansonsten eine Geschichte der 68er Zeit in Berlin. Diese Geschichtserzählung könnte ja nun als solche erbaulich sein, ist aber erstens nicht tiefgründig genug um mir, der ich mich in dem Thema doch schon ein wenig auskenne, groß weiterzuhelfen und ist zweitens auch einfach zu stark durch ihre - linke - politische Überzeugung geprägt. Insgesamt einfach entäuschend und wirklich nicht lohnenswert.

Wednesday, April 06, 2011

Big Bad Love

And the new South, thank God, it's still the same Hank Jr was singing in the early 90s. He was probably wrong and Southern blacks will be thankful for that, yet the South still has a certain dirty edge to it that strongly appeals to me. Larry Brown, the author of the story collection Big Bad Love is not - overtly (but that gets into a completely different discussion that I won't to avoid here) - racist, he's no recidivist of Southern history, but he is still a hick, he drinks (or his main character, a - caricature? - self-portrayal) too much and stumbles along from mishap to mishap in a life that didn't seem to have worked out as planned. That is the strength of his - and Southern in general - writing though, it doesn't deal with those happy and beautiful people we know from a glossy Hollywood films. Life for Larry Brown is not a suite of exciting events, rather it just kind of happens and most often what happens is not all that great actually. The life he portrays is much closer to what life really is like - to cite Johnny Cash: 'guess things happen that way' - and much more cruel than what popular cultural media often shows. Especially, the long, final last story - seemingly very autobiographical - about a writer's struggle to earn his keep maybe simply live showcases Brown's capability to make the reader understood not just what his characters deal with but the emotional situation they are involved it. Brown, true to his persona, died of a heart attack in Oxford, Mississippi at 52 years of age.

Monday, April 04, 2011

Berlin gestern und heute

Berlin ist wie eine ehemalige Geliebte über die man nie hinwegkommt. Wer hier geboren ist, wird wohl Zeit seines Lebens nie eine gewisse Sentimentalität im Umgang mit dieser seiner Heimatstadt missen lassen. Dies um so mehr in Anbetracht der Tatsache, daß Berlin sich in einem Maße und Tempo verändert ist, welche zumindest in der restlichen westlichen Welt ihresgleichen suchen. In meiner Kindheit war (West-)Berlin eine Insel, Fahrten zu Verwandten in Westdeutschland - alleine die Bezeichnung verrät die innerliche Abgrenzung - dauerten Stunden inklusive langer Warte- und Stauzeiten an der Grenze. In meiner Jugend und Gymnasialzeit wiederum war die Mauer gefallen, der Osten lag offen und wir (meine erkundeten denselben. Clubs in renovierungsbedürftigen Bruchbuden und Kellerbauten, Bars ohne Lizenzen, Punks und andere Alternative überall. Berlin war voll von sogenannten Subkulturen, fuck, Berlin war eine Subkultur.

Dies blieb natürlich kein Geheimnis. Die Stadt füllte sich im Verlauf der 90er Jahre langsam aber sicher mit Auswärtigen - Schwaben, Amerikanern und anderen Ausländern. Eine Bereicherung der Stadt sollte man denken und individuell stimmt dies wohl auch aber die Masse zerstört was sie sucht. Denn die Zugewanderten waren ja vor allem normaler - oder: bürgerlicher - als die Anwohnenden. Sie mochten zwar auch gerne in coole Clubs und Bars gehen, waren aber nicht selber bereit im Gegenzug ihre Karriere aufzugeben. Dies waren keine Punks und andere Selbstaussteiger mehr, sondern coole, moderne Menschen, das Kleinbürgertum des 21. Jahrhunderts. Für alles offen, aber im eigenen Leben sich in serieller Monogamie ergebend, es zu etwas bringen wollen (was auch immer das sein mag), weltoffen aber patriotisch, Teil der Event- und Konsumkultur nicht der unpatriotischen Anti- und Drogenkultur, welche Berlin vorher dominiert hatte.

An dieser Stelle sollte ich wohl einfügen, daß ich mich - natürlich? - von dieser Gruppe von Menschen wenig unterscheide. An dieser Analyse etwas ändern tut dies nichts.

Prenzlauer Berg wurde schnell von einem bewohnten Geröllhaufen zu einem der teuersten Bezirke Berlins. Mitte entwickelte sich von einer hippen Bargegend zu einer Touristenmeile ohne jedweden Charakter. Friedrichshain wurde zu einer Bastion der bemüht coolen Menschen, dann verkam es zu einem Touristenpartydorf. Kreuzberg ist weit vorgerrückt auf seinem Entwicklungspfad von einem türkischen und Anarchobezirk zu einer Insel der westlichen Mittelklasse. Die letzten beiden Abende war ich nun in Neukölln. Auch hier hat jetzt der (inter-)nationale Partyjetset Einzug gehalten. Bars streng nach Bildungsniveau (und damit de fakto Ethnien) getrennt (keine Türken, keine Araber!) ziehen internationale, westliche pseudo-Alternative an (und einige echte Alternativen, welche als Musikanten für Unterhaltung und Flair sorgen).

Was in Berlin stattgefunden hat und sich weiter fortsetzt ist ein ganz normaler Prozess könnte man nun sagen. Gentrifikation. Normale quoi. Genauso wie in Brooklyn, im Pariser Nordosten und anderswo. Das stimmt natürlich. Und man muß sich auch die Nachteile des alten Berlins vor Augen halten, die hohe Arbeitslosigkeit, die Drogenszene, die prekäre wirtschaftliche Lage des Hauptteils der Bewohner der Berliner Innenstadt, schließlich die politische Isolierung und Machtlosigkeit der Alternativen- und Migrationsbezirke. Berlin war vielleicht sexy aber es war auf jeden Fall arm. Auch ästhetisch ließ sich das festhalten, der alte Zoo (Bahnhof) war alles andere als ansprechend. Straßen waren schmutzig, Häuser nicht renoviert, farblos und grau.

Berlin war häßlich, arm und voll von Problemen. Aber genau deswegen hatte Berlin einen Charm, den es heute vermissen lässt, Berlin war etwas Besonderes, das viele Jünger anzog, die zerstörten weswegen sie gekommen waren. Was in Berlin stattfand war - anders als in vielen anderen Städten - ein Prozess der Normalisierung nicht (allein) der Gentrifizierung. Berlin heute ist so wie der Rest der westlich-kapitalistischen Welt auch, dies war früher nicht der Fall. Ausländer (ob Deutsche oder nicht), welche heute nach Berlin kommen, verstehen dies nicht. Für sie ist Berlin cool, eine tolle Party- und Weggehstadt, immer noch alternativer als der Rest der Republik, vielleicht gar Europas. Sie haben wahrscheinlich recht, aber was sie nicht nachvollziehen/verstehen können ist die Nostalgie der Berliner gegenüber dem Häßlichen, dem Grauen, dem Besonderen, dem Unikaten was vorher war.