Stephen Smith on ESPN goes a long way towards proving that sports journalists are not the brightest, that Americans are nationalistic and that free speech has been replaced by self-censorship in the United States. Thanks for showing the negative image we Americophiles have been trying to dispel for years.
Josh Howard, a far better than average basketball player on the Dallas Mavericks, was filmed at a charity event 'disrespecting' the American national anthem. In his own words: "The Star-Spangled Banner' is going on. I don't celebrate this shit. I'm black." Now, I am not quite clear why this is such a big deal. It is a free country I thought, free speech and stuff, right? Instead, 'it has to stop now' according to Smith and Mark Cuban (the owner of the Mavericks) said 'that the team dealt with Howard at the time of the incident.' 'Howard has the audacity to publicly challenge America's affinity to its own anthem.' I mean how dare he? Don't we all know you are supposed to stare at the red, white and blue teary-eyed through the singing of the anthem? What a sorry state of affairs, if a semi-celebrity is condemned for voicing his personal, political opinion.
Smith continues his rambling by mixing in some references to Howard admitting to smoking weed and its widespread use among NBA-players. I am not quite sure how this invalidates his reasoning on anything else. I assume if he drank Bud Light and watched Monday Night Football he would be considered an upright citizen though. Smith actually has the audacity to call Howard an idiot. I guess that is what not being patriotic makes you.
The funny thing about all that is of course that greater thinkers as Josh Howard would agree (Frederick Douglass' The Meaning of July Fourth for the Negro is just one prominent example, WEB DuBois actually moved to Ghana in the last years of his life).
Even J. A. Adande managing a far more level-headed commentary on Howard opens up with talking about America as 'the best country on the planet.' Who are these people? When will they arrive in the 21st century? When will they finally abandon these nationalistic terms that are meaningless in the first place.
I don't think I am doing a good job of expressing myself in this post, but I haven't felt as exasperated with American society in a really long time. I cannot believe this piece of bullshit was published on the front page of espn.com.
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Friday, September 19, 2008
Monday, June 30, 2008
Jubelpatriotismus
Ach bin ich froh, daß die Deutschen gestern verloren haben, diesen Partypatrotismus, der sich in Deutschlandfarben auf der Wange und hawaiianisch anmutenden Girlanden in der gleichen Farbkombination niederschlägt, finde ich einfach nur furchtbar. Da setzen sich in eine Bar (oder auf stehen auf einer Fanmeile, einem Public Viewing Event (whatever the fuck that is supposed to mean, about as intelligent as Handy)) eine Gruppe von Leuten, die sich nicht für Fußball interessieren, keine Ahnung haben mit welchem Verein Michael Ballack zum ersten Mal Deutscher Meister wurde (um nur ein relativ simples Beispiel zu nehmen), stehen zusammen, stöhnen zusammen, schreien zusammen, jubeln zusammen, brüllen zusammen. Das Gehirn schaltet sich ab (Alkoholkonsum ist hierbei natürlich hilfreich, aber eine alkohollose Grundsubstanz ist leider meistens gegeben), jede negative Entscheidung des Schiedsrichters ist grundsätzlich falsch, jede vergurkte Defensivaktion ein Riesenapplaus wert, jeder schöne Übersteiger des Gegners wird kommentarlos übergangen.
Ich habe ja schon prinzipiell eine Abneigung gegenüber jeglichen Ausdruck von Massenekstase, dem überbordenden Ausdruck von Gefühlen in Gruppen, aber gerade in Bezug auf die deutsche Fußballnationalmannschaft kann ich diese nicht nur nicht teilen, sondern finde sie sogar abstoßend. Habt Ihr denn nichts aus der Geschichte gelernt? Seid Ihr Euch denn nicht darüber im Klaren, daß das schöne, das lobenswerte, was sich andere Länder ruhig abschauen könnten, eben dieser mangelnde Patriotismus ist, diese leidvolle Lehre der Vergangenheit, daß jede Form von Patriotismus eine Art von Nationalismus und damit eine Ausgrenzung der (oder des) Anderen ist? Nein, ich stehe hier nicht mit dem Moralhammer und sage: "Ihr Deutschen dürft nicht, weil Ihr den Holocaust verursacht habt." Aber warum muß man dies tun? Die anderen doch auch sagt Ihr. Natürlich, aber macht es das besser?
Das, was ich aus der Geschichte gelernt habe ist eindeutig, ich brauche keine Identifikation mit einem Staat, mit einer Nationalität, ich will sie auch gar nicht erst. Ich bin zuallerst ein Individum, ich denke, ich entscheide für mich selber und renne nicht blind wie ein Huhn vom Sommer- zu Winter- und wieder zurück zu Sommermärchen. Meine deutsche Kultur prägt mich, klar, aber gerade deswegen will ich ja dieses Nationalitätsgefühl nicht haben. Schließlich stellt sich die Frage, welcher Natur diese deutsche Kultur ist, Goethe, Schiller, wer hat die schon gelesen in meiner Generation? Was verbindet mich mehr mit einem Stoiber, als mit französischen Freunden von mir, welche ähnliche kulturellen oder sozio-ökonomischen Interessen besitzen?
Jedwede Selbstidentifikation ist nichts anderes als eine Exklusion der anderen. Das will ich nicht. Ich will keine Trennlinie zwischen mir und einem Polen, zwischen mir und einem Österreicher ziehen. Das ist (oder soll ich sagen war?) das schöne, das bestaunenswerte am Deutschland der Nachkriegsjahre (wohl erst ab 68, aber das ist ein anderes Thema), es brauchte diesen dumpfen (und niederen Gefühle weckenden) Patriotismus nicht. darauf bin ich stolz nicht auf eine Rumpeltruppe die glücklich gegen die Türkei gewinnt um im Finale unterzugehen.
Packt Eure Flaggen weg, fangt an zu philosophieren!
Ich habe ja schon prinzipiell eine Abneigung gegenüber jeglichen Ausdruck von Massenekstase, dem überbordenden Ausdruck von Gefühlen in Gruppen, aber gerade in Bezug auf die deutsche Fußballnationalmannschaft kann ich diese nicht nur nicht teilen, sondern finde sie sogar abstoßend. Habt Ihr denn nichts aus der Geschichte gelernt? Seid Ihr Euch denn nicht darüber im Klaren, daß das schöne, das lobenswerte, was sich andere Länder ruhig abschauen könnten, eben dieser mangelnde Patriotismus ist, diese leidvolle Lehre der Vergangenheit, daß jede Form von Patriotismus eine Art von Nationalismus und damit eine Ausgrenzung der (oder des) Anderen ist? Nein, ich stehe hier nicht mit dem Moralhammer und sage: "Ihr Deutschen dürft nicht, weil Ihr den Holocaust verursacht habt." Aber warum muß man dies tun? Die anderen doch auch sagt Ihr. Natürlich, aber macht es das besser?
Das, was ich aus der Geschichte gelernt habe ist eindeutig, ich brauche keine Identifikation mit einem Staat, mit einer Nationalität, ich will sie auch gar nicht erst. Ich bin zuallerst ein Individum, ich denke, ich entscheide für mich selber und renne nicht blind wie ein Huhn vom Sommer- zu Winter- und wieder zurück zu Sommermärchen. Meine deutsche Kultur prägt mich, klar, aber gerade deswegen will ich ja dieses Nationalitätsgefühl nicht haben. Schließlich stellt sich die Frage, welcher Natur diese deutsche Kultur ist, Goethe, Schiller, wer hat die schon gelesen in meiner Generation? Was verbindet mich mehr mit einem Stoiber, als mit französischen Freunden von mir, welche ähnliche kulturellen oder sozio-ökonomischen Interessen besitzen?
Jedwede Selbstidentifikation ist nichts anderes als eine Exklusion der anderen. Das will ich nicht. Ich will keine Trennlinie zwischen mir und einem Polen, zwischen mir und einem Österreicher ziehen. Das ist (oder soll ich sagen war?) das schöne, das bestaunenswerte am Deutschland der Nachkriegsjahre (wohl erst ab 68, aber das ist ein anderes Thema), es brauchte diesen dumpfen (und niederen Gefühle weckenden) Patriotismus nicht. darauf bin ich stolz nicht auf eine Rumpeltruppe die glücklich gegen die Türkei gewinnt um im Finale unterzugehen.
Packt Eure Flaggen weg, fangt an zu philosophieren!
Friday, July 07, 2006
Midnight Shift
Buddy Holly - Midnight Shift
Finde es ganz interessant, daß die Deutschen es super finden, daß 'wir' 'endlich' wieder Nationalstolz haben (ob diese ganze Deutschlandparty irgendwas mit Nationalität zu tun hat wäre natürlich erst noch zu beantworten, es gibt wohl eine ziemlich starke Gruppe unter den Rechten denen dies alles eher suspekt ist, weil es nicht erhaben genug sei), dabei aber vollkommen ignorieren was eigentlich der Rest der Welt darüber denkt. So gut wie jede Zeitung schwappt über vor Selbstbeweihräucherung wie gut alles läuft hier (nur in Bezug auf die WM leider, aber dann wen interessiert schon eine Gesundheits- oder Föderalismusreform, ist ja nun nicht so als ob die irgendwelche Auswirkungen auf uns hätten). Die Zeit geht wenigstens kurz auf andere Länder ein, in ihrem Leitartikel schreibt sie, daß "das Ausland durchweg wohlwollend [...] [Beifall klatscht]: Endlich habt ihr euren Frieden mit euch gemacht".
Ich lese jetzt leider nicht allzu viele ausländische Zeitungen (die NZZ, NY Times, Economist mehr oder weniger regelmäßig), aber anders als Christof Siemes dies auf Seite 1 der Zeit behauptet, scheint 'das Ausland' nicht wirklich so locker zu reagieren.
Wer die Menge an Beschimpfungen Italiener nach dem Halbfinale gehört hat (bin fast in eine Schlägerei gekommen, weil ich einem Kerl 'Ohne Deutschland fahren wir nach Berlin hinterhergerufen habe weil dessen 'Scheiß Spaghettifresser' Kommentare - gelinde gesagt - angekotzt haben), sollte da auch nochmal drüber nachdenken. Was war der größte Schlachtruf der deutschen Fans nochmal? Siehe oben und ersetze Deutschland mit Holland. Soll das ein positiver Nationalismus sein? Und warum wurde die italienische Nationalhymne nochmal ausgepfiffen? Weil Frings angeblich wegen eines italienischen Fernsehsenders gesperrt wurde? Ist das nicht die Aufgabe der Medien? Die Aufdeckung solcher Aktionen? Wie es das deutsche Fernsehen es übrigens auch mit Peter Crouch nach dessen Tor gegen Trinidad & Tobago gemacht hatte. Wer ist denn Schuld daran, daß Frings dem Argentinier über den nicht vorhandenen Bart streicht? Das Italienische Fernsehen oder Torsten Frings?
Letztendlich, ich weiß nicht wieviele von Euch die 'Glosse' über die Italiener auf Spiegel.de gelesen haben (ich ursprünglich nicht, mußte ihn mir raussuchen, denn inzwischen hat sich der Spiegel entschuldigt und den Artikel aus dem Netz genommen). Lest Euch das aber mal durch. Soll das witzig sein und ist das unser neuer Patriotismus? Die anderen sind alle doof, aber wir sind ganz toll. Das ein Deutscher sich über Schwalben echauffiert sollte in Bezug auf '74 und '90 sowieso echt unterbleiben.
Der italienische Mann, nennen wir in Luigi Forello, ist eine parasitäre Lebensform. Er ist nicht in der Lage, ohne fremde Hilfe zu überleben. Irgendwo saugt er sich immer fest. Und dann lässt er sich fallen. Gern auch auf dem Fußballplatz. Luigi Forello ist fortgesetzt damit beschäftigt, seine Hilflosigkeit zu zeigen. Das fängt schon beim Namen an. Wer nicht Luigi heißt, hört auf "Andrea" oder "Luca".
Luigis vorrangiges Lebensziel ist das Vermeiden von Anstrengung. Liebstes Wirtstier ist "La Mama", seine großbrüstige Erzeugerin, die ihm seine halbseidenen Socken wäscht und jeden Tag Nudeln kocht, mit dick Soße drauf. Wenn er ungefähr 30 Jahre alt ist, wechselt der italienische Mann die Köchin. Er heiratet, um sich fortzupflanzen. Die Folgen sind grausam. Eine ehemals strahlend schöne Italienerin verwandelt sich binnen weniger Monate in eine breithüftige Küchenmaschine - eine neue Mama. Das ist ihm aber egal, denn Luigi ist mit der Teilnahme an einem Autokorso beschäftigt, sofern sein klappriger Fiat es bis dahin schafft. Zum Essen ist er aber wieder da.
Beim Sport ist unser Luigi besonders tückisch, wie man jedes Jahr millionenfach an den Stränden der Adria beobachten kann. Er braucht Stunden, um seinen schmächtigen Körper und das Haupthaar einzuölen, seinen Rücken von Fellresten zu befreien und sein wenig spektakuläres Gemächt in eine viel zu enge Badehose zu stopfen. Dann stolziert er stundenlang umher, um schließlich maximal fünf Minuten beim Strandfußball mitzumachen. Er springt wie ein Wahnsinniger umher, imitiert brüllend Gesten, die er im Fernsehen gesehen hat, trifft den Ball höchst selten, die Knochen der anderen dafür umso härter.
Weil er schnell erschöpft ist, genügt ihm die leiseste Berührung eines Gegners, um melodramatisch zu Boden zu gehen. Noch im Stürzen wirft er einen Blick ringsum, ob im Publikum genügend Menschen sind, insbesondere Frauen, die ihn bemitleiden und wieder aufpäppeln. Schmachtende Blicke deutscher Urlauberinnen sind die Lebensgrundlage des italienischen Mannes.
Insofern geschah gestern nicht Ungewöhnliches. Fabio Grosso fiel im Strafraum und grinste noch im Fallen. Der nicht minder ölige Francesco Totti verwandelte dann den Elfmeter gegen Australien. Danach lutschte er am Daumen. Das ist normal bei italienischen Männern. Es war wie immer. Am Freitag werden die kickenden Holzfäller aus der Ukraine eingeölt und angeschmiert. So schlawinern sich die Italiener mal wieder bis ins Halbfinale. Dann, liebe Luigis, ist allerdings Feierabend. Wir haben da noch ein paar Rechnungen vom letzten Italien-Urlaub offen.
Finde es ganz interessant, daß die Deutschen es super finden, daß 'wir' 'endlich' wieder Nationalstolz haben (ob diese ganze Deutschlandparty irgendwas mit Nationalität zu tun hat wäre natürlich erst noch zu beantworten, es gibt wohl eine ziemlich starke Gruppe unter den Rechten denen dies alles eher suspekt ist, weil es nicht erhaben genug sei), dabei aber vollkommen ignorieren was eigentlich der Rest der Welt darüber denkt. So gut wie jede Zeitung schwappt über vor Selbstbeweihräucherung wie gut alles läuft hier (nur in Bezug auf die WM leider, aber dann wen interessiert schon eine Gesundheits- oder Föderalismusreform, ist ja nun nicht so als ob die irgendwelche Auswirkungen auf uns hätten). Die Zeit geht wenigstens kurz auf andere Länder ein, in ihrem Leitartikel schreibt sie, daß "das Ausland durchweg wohlwollend [...] [Beifall klatscht]: Endlich habt ihr euren Frieden mit euch gemacht".
Ich lese jetzt leider nicht allzu viele ausländische Zeitungen (die NZZ, NY Times, Economist mehr oder weniger regelmäßig), aber anders als Christof Siemes dies auf Seite 1 der Zeit behauptet, scheint 'das Ausland' nicht wirklich so locker zu reagieren.
Wer die Menge an Beschimpfungen Italiener nach dem Halbfinale gehört hat (bin fast in eine Schlägerei gekommen, weil ich einem Kerl 'Ohne Deutschland fahren wir nach Berlin hinterhergerufen habe weil dessen 'Scheiß Spaghettifresser' Kommentare - gelinde gesagt - angekotzt haben), sollte da auch nochmal drüber nachdenken. Was war der größte Schlachtruf der deutschen Fans nochmal? Siehe oben und ersetze Deutschland mit Holland. Soll das ein positiver Nationalismus sein? Und warum wurde die italienische Nationalhymne nochmal ausgepfiffen? Weil Frings angeblich wegen eines italienischen Fernsehsenders gesperrt wurde? Ist das nicht die Aufgabe der Medien? Die Aufdeckung solcher Aktionen? Wie es das deutsche Fernsehen es übrigens auch mit Peter Crouch nach dessen Tor gegen Trinidad & Tobago gemacht hatte. Wer ist denn Schuld daran, daß Frings dem Argentinier über den nicht vorhandenen Bart streicht? Das Italienische Fernsehen oder Torsten Frings?
Letztendlich, ich weiß nicht wieviele von Euch die 'Glosse' über die Italiener auf Spiegel.de gelesen haben (ich ursprünglich nicht, mußte ihn mir raussuchen, denn inzwischen hat sich der Spiegel entschuldigt und den Artikel aus dem Netz genommen). Lest Euch das aber mal durch. Soll das witzig sein und ist das unser neuer Patriotismus? Die anderen sind alle doof, aber wir sind ganz toll. Das ein Deutscher sich über Schwalben echauffiert sollte in Bezug auf '74 und '90 sowieso echt unterbleiben.
Der italienische Mann, nennen wir in Luigi Forello, ist eine parasitäre Lebensform. Er ist nicht in der Lage, ohne fremde Hilfe zu überleben. Irgendwo saugt er sich immer fest. Und dann lässt er sich fallen. Gern auch auf dem Fußballplatz. Luigi Forello ist fortgesetzt damit beschäftigt, seine Hilflosigkeit zu zeigen. Das fängt schon beim Namen an. Wer nicht Luigi heißt, hört auf "Andrea" oder "Luca".
Luigis vorrangiges Lebensziel ist das Vermeiden von Anstrengung. Liebstes Wirtstier ist "La Mama", seine großbrüstige Erzeugerin, die ihm seine halbseidenen Socken wäscht und jeden Tag Nudeln kocht, mit dick Soße drauf. Wenn er ungefähr 30 Jahre alt ist, wechselt der italienische Mann die Köchin. Er heiratet, um sich fortzupflanzen. Die Folgen sind grausam. Eine ehemals strahlend schöne Italienerin verwandelt sich binnen weniger Monate in eine breithüftige Küchenmaschine - eine neue Mama. Das ist ihm aber egal, denn Luigi ist mit der Teilnahme an einem Autokorso beschäftigt, sofern sein klappriger Fiat es bis dahin schafft. Zum Essen ist er aber wieder da.
Beim Sport ist unser Luigi besonders tückisch, wie man jedes Jahr millionenfach an den Stränden der Adria beobachten kann. Er braucht Stunden, um seinen schmächtigen Körper und das Haupthaar einzuölen, seinen Rücken von Fellresten zu befreien und sein wenig spektakuläres Gemächt in eine viel zu enge Badehose zu stopfen. Dann stolziert er stundenlang umher, um schließlich maximal fünf Minuten beim Strandfußball mitzumachen. Er springt wie ein Wahnsinniger umher, imitiert brüllend Gesten, die er im Fernsehen gesehen hat, trifft den Ball höchst selten, die Knochen der anderen dafür umso härter.
Weil er schnell erschöpft ist, genügt ihm die leiseste Berührung eines Gegners, um melodramatisch zu Boden zu gehen. Noch im Stürzen wirft er einen Blick ringsum, ob im Publikum genügend Menschen sind, insbesondere Frauen, die ihn bemitleiden und wieder aufpäppeln. Schmachtende Blicke deutscher Urlauberinnen sind die Lebensgrundlage des italienischen Mannes.
Insofern geschah gestern nicht Ungewöhnliches. Fabio Grosso fiel im Strafraum und grinste noch im Fallen. Der nicht minder ölige Francesco Totti verwandelte dann den Elfmeter gegen Australien. Danach lutschte er am Daumen. Das ist normal bei italienischen Männern. Es war wie immer. Am Freitag werden die kickenden Holzfäller aus der Ukraine eingeölt und angeschmiert. So schlawinern sich die Italiener mal wieder bis ins Halbfinale. Dann, liebe Luigis, ist allerdings Feierabend. Wir haben da noch ein paar Rechnungen vom letzten Italien-Urlaub offen.
Monday, June 19, 2006
Rollin' Stone
Muddy Waters - Rollin' Stone
This guy in a way sums up exactly the reason why I cannot take part in watching football with a massive amount of Germans cheering on their team. I hate and despise this whole thing of becoming just a part of the crowd, a faceless, nameless entity. It scares me how people lose every rationale and reason they had before. This in a way sucks as I am simply not able to enjoy certain things with other people (like lying in the arms of some random stranger just because Neuville just scored), but one, it is not like I have choice with what I feel here and two, why would anyone be part of a pure mass of people anyway? Not only does one lose ones own identity, it also easily leads to acting without using ones brain before. Finally, watching a group of people from the sidelines with an ironically curled eye-brow is way more fun anyway.
aus der taz:
Die Patriotismusdebatte langweilt. Es geht auch nicht nur um Party. Es geht darum, in der Masse Gleichheit zu erfahren. Meint Frank Lübberding
Kaum ist WM und fährt halb Deutschland mit einem Fahnenständer Schwarzrotgold durch die Gegend, sind wieder die Berufsabwiegler unterwegs. Dieses Nationalgefühl sei entweder gesund oder unerheblich, aber auf jeden Fall ungefährlich. Diesen Eindruck kann man haben. Nun ist es tatsächlich unsinnig, sogleich das Gespenst des Nationalismus oder gar der Nazis an die Wand zu malen. Vor allem weil die Neonazis schon längst aus der deutschen Volksgemeinschaft Fußball-WM ausgeschlossen worden sind. Sie stören offensichtlich das gesunde Volksempfinden.
Tatsächlich sind diese Analysen um Patriotismus oder Nationalgefühl so banal wie überflüssig. Sie erklären nichts. Es ist die ewig gleiche Debatte, die zu jeder Fußball WM seit dem Jahr 1990 aufgewärmt wird. In Wirklichkeit geht es um ein ansonsten heute verfemtes Bedürfnis, das seinen Ausdruck sucht. In dem einzigen Rahmen, den diese Gesellschaft noch zur Verfügung stellt. Es geht um Gleichheit.
"Innerhalb der Masse herrscht Gleichheit. Sie ist absolut und indiskutabel und wird von der Masse nie in Frage gestellt. Sie ist von so fundamentaler Wichtigkeit, dass man den Zustand der Masse geradezu als einen Zustand absoluter Gleichheit definieren könnte. Ein Kopf ist ein Kopf, ein Arm ist ein Arm, auf Unterschiede zwischen ihnen kommt es nicht an. Um diese Gleichheit willen wird man zur Masse. Wer immer davon ablenken könnte, wird übersehen. Alle Forderungen nach Gerechtigkeit, alle Gleichheitstheorien beziehen ihre Energie letzten Endes aus diesem Gleichheitserlebnis, das jeder auf seine Weise von der Masse her kennt."
So beschrieb Elias Canetti in "Masse und Macht" Gleichheit als Kriterium für die Bildung von Massen. Zu so einer Masse scheint Deutschland momentan zu werden. Am eindrucksvollsten passiert diese Massenbildung bei den Veranstaltungen, wo sich die Menschen zum öffentlichen Fernsehen treffen. Es scheint sogar völlig gleichgültig zu sein, ob man das Spiel live im Stadion oder an Public-Viewing-Orten schaut. Die Stimmung ist identisch.
Man begibt sich in Uniform und in Kriegsbemalung dort hin. Man legt Wert darauf, dass alle Unterschiede verschwinden. Dabei ist die Identifikation mit der Mannschaft oder mit dem Staat, für den diese Mannschaft antritt, gar nicht das Entscheidende. In Wirklichkeit fühlt man sich seinem Nachbarn verbunden. Dem Menschen, der rein zufällig an diesen Orten neben dir steht. Wenigstens für 90 Minuten.
Damit findet hier etwas statt, das der herrschenden Ideologie komplett widerspricht. Hier ist nicht mehr von Eigenverantwortung die Rede. Oder von der Individualität des Einzelnen - in der Masse spielt sie keine Rolle. Genauso wenig wie die üblichen Distinktionsmerkmale dieser Gesellschaft: sozialer Status, Einkommen, Bildungsstand. In einer Gesellschaft, die ansonsten Ungleichheit propagiert und durchsetzt, ist dieses offenkundige Bedürfnis nach Gleichheit in der Masse keine Petitesse. Das Nationalgefühl ist dafür nur ein Transportmittel - und wird mit dem Ausscheiden der deutschen Mannschaft - oder auch dem Titelgewinn - wie ein Spuk verschwinden. Massen zerfallen, wenn das Ziel erreicht oder verfehlt worden ist. Insofern ist die Lebensdauer dieser Masse begrenzt.
Man sollte dieses Phänomen aber auch nicht gleich als Party oder Event in die üblichen Raster sperren, wie es derzeit praktiziert wird. Auch ist die Kommerzialisierung durch die Fifa oder der Medienwahn um die WM keineswegs die Ursache dieses Phänomens. Die Fifa kann nur die Tatsache zu Geld machen, dass der Fußball zurzeit die einzige Sache der Welt ist, die ganze Nationen in Canettis Massen verwandeln kann.
Die Medien lösen den Wahn auch nicht aus - sie greifen ihn nur auf. Aus einer Hockey-WM wird sich kein Masse bilden lassen - so sehr sich die Medien auch darum bemühten.
Offenkundig ist diesem Phänomen auch nicht mit den üblichen Debatten um Patriotismus und Nationalismus beizukommen. Die sind zurzeit wirklich nur langweilig - sowohl im Alarmismus, der allerdings kaum stattfindet, als auch in der Abwiegelei. Wenn man Canetti richtig liest, hat das Ganze sogar eine mythische Dimension.
Bei den öffentlichen Veranstaltungen wird die jeweilige Mannschaft bekanntlich auch angefeuert, obwohl die Chöre von den Spielern selbstredend nicht gehört werden können. Das erinnert an eine Anekdote aus Canettis Buch:
"Mirary heißt auf Madagaskar ein alter Tanz der Frauen, der nur im Augenblick des Kampfes getanzt werden darf. Wenn eine Schlacht angekündigt war, wurden die Frauen durch Boten verständigt. Dann lösten sie ihr Haar und stellten auf diese Weise eine Verbindung mit den Männern her. Als die Deutschen im Jahr 1914 auf Paris marschierten, wurde zum Schutz der französischen Soldaten von den Frauen in Tananariva das Mirary getanzt. Es scheint trotz der großen Entfernung gewirkt zu haben."
Die Masse muss Canetti gelesen haben. Sie ist in einem tranceähnlichen Zustand. Sie glaubt an ihre magischen Kräfte. Selbst im Angesicht der deutschen Abwehr.
This guy in a way sums up exactly the reason why I cannot take part in watching football with a massive amount of Germans cheering on their team. I hate and despise this whole thing of becoming just a part of the crowd, a faceless, nameless entity. It scares me how people lose every rationale and reason they had before. This in a way sucks as I am simply not able to enjoy certain things with other people (like lying in the arms of some random stranger just because Neuville just scored), but one, it is not like I have choice with what I feel here and two, why would anyone be part of a pure mass of people anyway? Not only does one lose ones own identity, it also easily leads to acting without using ones brain before. Finally, watching a group of people from the sidelines with an ironically curled eye-brow is way more fun anyway.
aus der taz:
Die Patriotismusdebatte langweilt. Es geht auch nicht nur um Party. Es geht darum, in der Masse Gleichheit zu erfahren. Meint Frank Lübberding
Kaum ist WM und fährt halb Deutschland mit einem Fahnenständer Schwarzrotgold durch die Gegend, sind wieder die Berufsabwiegler unterwegs. Dieses Nationalgefühl sei entweder gesund oder unerheblich, aber auf jeden Fall ungefährlich. Diesen Eindruck kann man haben. Nun ist es tatsächlich unsinnig, sogleich das Gespenst des Nationalismus oder gar der Nazis an die Wand zu malen. Vor allem weil die Neonazis schon längst aus der deutschen Volksgemeinschaft Fußball-WM ausgeschlossen worden sind. Sie stören offensichtlich das gesunde Volksempfinden.
Tatsächlich sind diese Analysen um Patriotismus oder Nationalgefühl so banal wie überflüssig. Sie erklären nichts. Es ist die ewig gleiche Debatte, die zu jeder Fußball WM seit dem Jahr 1990 aufgewärmt wird. In Wirklichkeit geht es um ein ansonsten heute verfemtes Bedürfnis, das seinen Ausdruck sucht. In dem einzigen Rahmen, den diese Gesellschaft noch zur Verfügung stellt. Es geht um Gleichheit.
"Innerhalb der Masse herrscht Gleichheit. Sie ist absolut und indiskutabel und wird von der Masse nie in Frage gestellt. Sie ist von so fundamentaler Wichtigkeit, dass man den Zustand der Masse geradezu als einen Zustand absoluter Gleichheit definieren könnte. Ein Kopf ist ein Kopf, ein Arm ist ein Arm, auf Unterschiede zwischen ihnen kommt es nicht an. Um diese Gleichheit willen wird man zur Masse. Wer immer davon ablenken könnte, wird übersehen. Alle Forderungen nach Gerechtigkeit, alle Gleichheitstheorien beziehen ihre Energie letzten Endes aus diesem Gleichheitserlebnis, das jeder auf seine Weise von der Masse her kennt."
So beschrieb Elias Canetti in "Masse und Macht" Gleichheit als Kriterium für die Bildung von Massen. Zu so einer Masse scheint Deutschland momentan zu werden. Am eindrucksvollsten passiert diese Massenbildung bei den Veranstaltungen, wo sich die Menschen zum öffentlichen Fernsehen treffen. Es scheint sogar völlig gleichgültig zu sein, ob man das Spiel live im Stadion oder an Public-Viewing-Orten schaut. Die Stimmung ist identisch.
Man begibt sich in Uniform und in Kriegsbemalung dort hin. Man legt Wert darauf, dass alle Unterschiede verschwinden. Dabei ist die Identifikation mit der Mannschaft oder mit dem Staat, für den diese Mannschaft antritt, gar nicht das Entscheidende. In Wirklichkeit fühlt man sich seinem Nachbarn verbunden. Dem Menschen, der rein zufällig an diesen Orten neben dir steht. Wenigstens für 90 Minuten.
Damit findet hier etwas statt, das der herrschenden Ideologie komplett widerspricht. Hier ist nicht mehr von Eigenverantwortung die Rede. Oder von der Individualität des Einzelnen - in der Masse spielt sie keine Rolle. Genauso wenig wie die üblichen Distinktionsmerkmale dieser Gesellschaft: sozialer Status, Einkommen, Bildungsstand. In einer Gesellschaft, die ansonsten Ungleichheit propagiert und durchsetzt, ist dieses offenkundige Bedürfnis nach Gleichheit in der Masse keine Petitesse. Das Nationalgefühl ist dafür nur ein Transportmittel - und wird mit dem Ausscheiden der deutschen Mannschaft - oder auch dem Titelgewinn - wie ein Spuk verschwinden. Massen zerfallen, wenn das Ziel erreicht oder verfehlt worden ist. Insofern ist die Lebensdauer dieser Masse begrenzt.
Man sollte dieses Phänomen aber auch nicht gleich als Party oder Event in die üblichen Raster sperren, wie es derzeit praktiziert wird. Auch ist die Kommerzialisierung durch die Fifa oder der Medienwahn um die WM keineswegs die Ursache dieses Phänomens. Die Fifa kann nur die Tatsache zu Geld machen, dass der Fußball zurzeit die einzige Sache der Welt ist, die ganze Nationen in Canettis Massen verwandeln kann.
Die Medien lösen den Wahn auch nicht aus - sie greifen ihn nur auf. Aus einer Hockey-WM wird sich kein Masse bilden lassen - so sehr sich die Medien auch darum bemühten.
Offenkundig ist diesem Phänomen auch nicht mit den üblichen Debatten um Patriotismus und Nationalismus beizukommen. Die sind zurzeit wirklich nur langweilig - sowohl im Alarmismus, der allerdings kaum stattfindet, als auch in der Abwiegelei. Wenn man Canetti richtig liest, hat das Ganze sogar eine mythische Dimension.
Bei den öffentlichen Veranstaltungen wird die jeweilige Mannschaft bekanntlich auch angefeuert, obwohl die Chöre von den Spielern selbstredend nicht gehört werden können. Das erinnert an eine Anekdote aus Canettis Buch:
"Mirary heißt auf Madagaskar ein alter Tanz der Frauen, der nur im Augenblick des Kampfes getanzt werden darf. Wenn eine Schlacht angekündigt war, wurden die Frauen durch Boten verständigt. Dann lösten sie ihr Haar und stellten auf diese Weise eine Verbindung mit den Männern her. Als die Deutschen im Jahr 1914 auf Paris marschierten, wurde zum Schutz der französischen Soldaten von den Frauen in Tananariva das Mirary getanzt. Es scheint trotz der großen Entfernung gewirkt zu haben."
Die Masse muss Canetti gelesen haben. Sie ist in einem tranceähnlichen Zustand. Sie glaubt an ihre magischen Kräfte. Selbst im Angesicht der deutschen Abwehr.
Friday, June 16, 2006
Echte Patrioten
aus der FAZ:
Darf man das schreiben? Oder wird einem dann die Staatsbürgerschaft entzogen? Darf man schreiben, daß einem unser neuer Fußball-Nationalstolz unheimlich auf die Nerven geht, und das nicht nur, weil er von einem in Kalifornien ansässigen Schwaben ausgerufen wurde (und wir Badener sind).
Ohne uns als zwölftem Mann gehe es nicht, heißt es, das ist verständlich bei dieser Abwehr, aber müssen wir uns deshalb schwarz-rot-goldene Farbe ins Gesicht schmieren und läppische Hüte tragen? Müssen wir jeden Morgen die deutsche Flagge an unserem Auto hissen? WM-Brötchen essen? Lidl-WM-Aktionsbier trinken?
Müssen wir in „Bild“ lesen, daß wir Costa Rica kurz und klein hauen? Müssen wir uns Marcel Reifs überhebliche Kommentare über diesen wahnsinnig schwachen Gegner zu eigen machen, der gerade mal zwei Glücksschüsse schwächer war als unser Wunderteam? Und das Schlimmste: Müssen wir im ZDF "Nachgetreten" schauen?
Darf man das schreiben? Oder wird einem dann die Staatsbürgerschaft entzogen? Darf man schreiben, daß einem unser neuer Fußball-Nationalstolz unheimlich auf die Nerven geht, und das nicht nur, weil er von einem in Kalifornien ansässigen Schwaben ausgerufen wurde (und wir Badener sind).
Ohne uns als zwölftem Mann gehe es nicht, heißt es, das ist verständlich bei dieser Abwehr, aber müssen wir uns deshalb schwarz-rot-goldene Farbe ins Gesicht schmieren und läppische Hüte tragen? Müssen wir jeden Morgen die deutsche Flagge an unserem Auto hissen? WM-Brötchen essen? Lidl-WM-Aktionsbier trinken?
Müssen wir in „Bild“ lesen, daß wir Costa Rica kurz und klein hauen? Müssen wir uns Marcel Reifs überhebliche Kommentare über diesen wahnsinnig schwachen Gegner zu eigen machen, der gerade mal zwei Glücksschüsse schwächer war als unser Wunderteam? Und das Schlimmste: Müssen wir im ZDF "Nachgetreten" schauen?
Wednesday, June 14, 2006
Polska
So, after the overdue goal by Neuville in the 91st minute, Germany has started into the World Cup with two wins (which according to the commentator, they 'haven't done since 1990 and before that in 1974 and we all know what happenend then' (in case you do not live here and thus this hasn't been pounded into you yet, Germany won the World Cup in both instances)). Great.
This prompts me to try to explain in some kind of coherent manner why I do not like and do not support the German national team even when I actually watch quite a good amount of football all years (unlike most girls (and guys too for that matter) running around with flags on their cheeks screaming for Deutschland now). So, why is that the case.
Truth to be told I don't really know exactly, a friend of mine recently (and repeatedly since) claimed that I am a counter-person. With that he meant that I always (or most of the time) choose whatever is less popular or maybe the opposite of whatever is the popular favorite. He definitly has a point and I think that might very well have something to do with it. Yet, when I was in Frankfurt for the weekend and watched England-Paraguay play with approximately 3,000 British fans, I completely supported England too (and not only because I love the 'Ten German Bombers' song) even though that definitly was a mainstream opinion in the Main Arena.
I used to think that I actually do kind of like the German national team, but then I went with my parents and watched the game against Poland today and I not only detested most of the Germany supporters in there, I also rooted for Polska all game long.
As I said above, I don't really have an explanation for this, just an attempted one. What I think Germany can be proud of in its history after the 2nd World War is the fact that we never really developed a patriotic/nationalistic pride. I assume no one here will try to argue the folly of nationalism with me here, so the virtue of not having that should be clear. Now, I know that this is nationalism is as prevelant in other countries, most likely more so than here, but somehow that doesn't bother me (the US for reasons not explained here is different). I don't care about people running around waving English, French or Italian flags, Germans doing that, I just find them distasteful.
I guess what this boils down to, is the fact that I actually hold Germans (because I am one after all) to higher standards than other countries (which I have to concede is a sort of nationalism in itself). I just feel that with our history we should know better, but I guess we really don't and that pisses me off.
Finally, one last comment in a similar vein (and I am kind of quoting something a friend said the other day to which I wholeheartedly agree though). This whole business about 'finally' becoming a normal country, about 'finally' being able to be patriotic really is a joke. The people who commited these atrocious crimes are still alive (and some of those who endured them as well), my grandfather still says things that I would be embarassed to repeat anywhere and so do thousand others. This whole state (the BRD) was built by and on people who should have been sentenced to prison for years on end. I am not saying Germany is a bad country nowadays, truth to be told I believe in many regards it clearly belongs to the world's best choics for living, yet that doesn't change the fact that only two generations ago we committed these crimes and sorry but two generations really isn't long enough to just shake off this guilt and walk on.
In this sense, I hope the Czech Republic will win the World Cup, or Argentina, or Italy, or the Dutch, or England even Brazil if it can't be avoided, but please don't let Germany win. I will not be able to rejoice with that many morons on the street waving flags and screaming their lungs out, I guess I am just too patriotic for that.
PS:
Maybe the stupidest aspect of all this is, that half of the guys/girls wear shirts saying 'Germany'. How stupid is that?
This prompts me to try to explain in some kind of coherent manner why I do not like and do not support the German national team even when I actually watch quite a good amount of football all years (unlike most girls (and guys too for that matter) running around with flags on their cheeks screaming for Deutschland now). So, why is that the case.
Truth to be told I don't really know exactly, a friend of mine recently (and repeatedly since) claimed that I am a counter-person. With that he meant that I always (or most of the time) choose whatever is less popular or maybe the opposite of whatever is the popular favorite. He definitly has a point and I think that might very well have something to do with it. Yet, when I was in Frankfurt for the weekend and watched England-Paraguay play with approximately 3,000 British fans, I completely supported England too (and not only because I love the 'Ten German Bombers' song) even though that definitly was a mainstream opinion in the Main Arena.
I used to think that I actually do kind of like the German national team, but then I went with my parents and watched the game against Poland today and I not only detested most of the Germany supporters in there, I also rooted for Polska all game long.
As I said above, I don't really have an explanation for this, just an attempted one. What I think Germany can be proud of in its history after the 2nd World War is the fact that we never really developed a patriotic/nationalistic pride. I assume no one here will try to argue the folly of nationalism with me here, so the virtue of not having that should be clear. Now, I know that this is nationalism is as prevelant in other countries, most likely more so than here, but somehow that doesn't bother me (the US for reasons not explained here is different). I don't care about people running around waving English, French or Italian flags, Germans doing that, I just find them distasteful.
I guess what this boils down to, is the fact that I actually hold Germans (because I am one after all) to higher standards than other countries (which I have to concede is a sort of nationalism in itself). I just feel that with our history we should know better, but I guess we really don't and that pisses me off.
Finally, one last comment in a similar vein (and I am kind of quoting something a friend said the other day to which I wholeheartedly agree though). This whole business about 'finally' becoming a normal country, about 'finally' being able to be patriotic really is a joke. The people who commited these atrocious crimes are still alive (and some of those who endured them as well), my grandfather still says things that I would be embarassed to repeat anywhere and so do thousand others. This whole state (the BRD) was built by and on people who should have been sentenced to prison for years on end. I am not saying Germany is a bad country nowadays, truth to be told I believe in many regards it clearly belongs to the world's best choics for living, yet that doesn't change the fact that only two generations ago we committed these crimes and sorry but two generations really isn't long enough to just shake off this guilt and walk on.
In this sense, I hope the Czech Republic will win the World Cup, or Argentina, or Italy, or the Dutch, or England even Brazil if it can't be avoided, but please don't let Germany win. I will not be able to rejoice with that many morons on the street waving flags and screaming their lungs out, I guess I am just too patriotic for that.
PS:
Maybe the stupidest aspect of all this is, that half of the guys/girls wear shirts saying 'Germany'. How stupid is that?
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