My photo
Berlin, Frankfurt, Paris, Chapel Hill, Boston, Istanbul, Calgary, Washington DC, Austin, Tunis, Warszawa and counting

Friday, November 01, 2013

Dagny or A Love Feast

I picked this up randomly in a very nice English-language bookstore in Tbilisi and let me tell you, it is a horrible boring novel. The author's, Zurab Karumidze, idea is fascinating enough, he factiously wants to retell Dagny Juel's - femme fatale and inspiration of the art scene in the bohemian Berlin of the late 19th century - last few days in Tbilisi before she is being killed by her lover. A young Stalin, Koba, is a character as are Georgian poets and writers, the book also abounds in impressively varied cultural and historical references. Still, the deal-breaker for me lay with the Karumidze's obsession with this Love Feast the esoteric, mystical attempt to create some kind of cosmic orgasm. Pages on end he talks about this and let's face it, I believe this to be nothing but superstitious talk empty of any meaning or significance. I came really close to not even finishing the book, which is something I usually never do.

Lascharela

Vor meiner - beruflich bedingten - Abreise nach Georgien, war ich in der Amerika-Gedenkbibliothek und suchte nach georgischer Literatur. Diese Suche war von relativ wenig Erfolg gekrönt, aber ich fand einen historischen Roman, Lascharela, von Grigol Abaschidse aus dem Jahr von 1957. Der Autor erzählt hier die Geschichte des Königes George Lascha, dem Sohn der legendären Tamara, der als vielleicht allzu menschlicher König in die georgische Geschichte einging.

Der Roman ist sicherlich kein literarisches Meisterwerk aber eine nichtsdestotrotz packende Erzählung einer historischen Periode und Region, mit welcher ich in keinster Weise vertraut war. Georg Lascha also, der trinkende, das Leben genießende König, angeblich von Sufismus bzw. Mystizismus angezogen. Abaschidse stellt ihn auch in Opposition gegen die Kirche und in Unterstützung des Heidentums dar. In einer Parallele zu König David von Jerusalem nimmt er sich die Frau eines Untergebenen und versucht diesen umkommen zu lassen. Er scheitert daran diese nicht Adelige zu seiner Königin zu machen und muß sich schließlich sogar von ihr trennen.

Geopolitisch kämpft Lascha gegen die von seiner Mutter Tamara eingeführten Aufweichungen der zentralistischen auf den König bezogenen Regierungsfrorm Georgien und scheitert auch hier dran. Er versteht es eine umgebenden kleineren Vasallenstaaten in ihren Rebellionen zu besiegen und will schließlich sogar an den Kreuzzügen teilnehmen und Jerusalem erobern helfen. Der Einfall der Mongolen, welche die politischen Strukturen der gesamten Region verwirft, beendet nicht nur sein Leben, sondern auch diese Pläne.

Ein wirklich interessanter Einblick in die mittelalterliche Geschichte der Region, der Wichtigkeit Georgiens im Kampf gegen die Mongolen aber auch seine Verbindungen in die muslimische Gewalt. So fand ich es faszinierend, daß der Autor Omar Kayyam zitierte, ein Dichter der in Europa den wenigstens ein Begriff sein dürfte. Schließlich stellte ich mir die Frage, wie die Tatsache zu bewerten ist, daß Abaschidse Nationalgeschichte schreibt in einer Zeit in der die georgische Zugehörigkeit zur Sowjetunion in keinster Weise in Frage gestellt wurde, ohne hierauf eine zufriedenstellende Antwort zu finden.