Meine Kenntnisse der DDR-Literatur summierten sich bisher auf nicht ein einziges Buch befürchte ich. Wolfgang Hilbigs Eine Übertragung besitze ich glaube ich schon seit fast zehn Jahren, es wird irgendwann ein Geschenk oder Kauf gewesen sein. Es ist nichts als ein großer Zufall, dass ich es jetzt mit nach Tunesien nahm und hier meine erste Auseinandersetzung mit dem literarischen Osten hatte.
Hilbig ist ein schwieriger Autor, sein Roman ist nur schwer verständlich, dominiert von schwer zu folgenden Monologen ab und an aufgelockert durch leichter nachvollziehbarere Dialoge und Szenenbeschreibungen. Ich hatte zu kaempfen an diesem Buch muss ich eingestehen, das hing auch damit zusammen, dass ich nur selten genug Zeit hatte einfach mal länger am Stück darin zu lesen, aber Hilbig will auch glaube ich einfach seinem Leser das Leben nicht unbedingt vereinfachen.
Trotzdem bleibt ein eindrucksvolles Gesamtbildnis der späten DDR-Jahre übrig, die Sinn- und Wahllosigkeit der Gefangenenjahre, die IM-Tätigkeitsangebote, der Seelenausverkauf, aber auch das spießige soi-disant normale Leben. Ein schwieriges Buch aber ein gutes Buch.
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