Georg K Glaser zum Zweiten, diesmal seine gesammelten Vorkriegswerke. Nach Geheimnis und Gewalt war es ja fast unvermeidbar, daß die Lektüre weiterer seiner Werke zu einem gewissen Maße enttäuschend sein würden und dies bewahrheitete sich auch aus unterschiedlichen Gründen.
Erstens bietet sich eine chronologische Ansammlung kürzerer Text, welche sich ausschnittsweise wiederholen und ja nie zusammen veröffentlicht werden sollten, nur bedingt zum Durchlesen von Anfang bis Ende an. Zweitens sind die frühen Glaserischen literarischen Ergüsse auch einfach qualitativ schwächer als seine Schreibweise mehr als 10 Jahre später, was ja auch nicht überraschend ist.
Drittens (und dies ist wohl mein wichtigster Punkt) hatte sich Glaser zur Zeit als er diese Text schrieb noch nicht von der KP-Linie losgesagt und dementsprechend revolutionär (im kommunistisch-theoretischen Sinne) sind seine Texte aufgebaut. Die Erzählerrolle nimmt oft die Stimme der Masse ein, alle Jungen im Erziehungsheim oder alle Arbeiter in der Rotfabrik nehmen die Ereignisse zusammen wahr. Das Volk erscheint in diesem Sinne als ein Wesen, welches zusammen opponiert. Individualismus, Abschweifung von den Anderen spielt nur begrenzt eine Rolle. Die Rollenverteilung in die Unterdrücker und die Unterdrückten ist starr und ohne Grauzone. Das Volk (repräsentiert durch seine oben erwähnten kleinen Untergruppen) feiert am Ende natürlich einen (wenn auch wohl kurzfristigen) Triumph, während es gegen seine Tyrannen aufbegehrt. Beide Aspekte sind mir zu stereotyp und erlauben dem Autor nicht genug Freiheit und Reflexion für bzw in seinen Charakteren.
Am Besten gefiel mir die eine Geschichte, welche von diesem Schema abschweift und die sinnlose, tragisch endende Auflehnung einer kleinen kommunistischen Gruppe ohne Anbindung an ihre zerschlagene Führung gegen die Nazipropaganda in ihrer Fabrik darzeigt.
Es muß betont werden, daß - bei aller Kritik - auch der titelgebende Roman (Schluckebier) die Qualität Glasers späterer Arbeit mehr als nur erahnen läßt und den Leser mitreisst in der Wucht seiner Erzählsgewalt.
Erstens bietet sich eine chronologische Ansammlung kürzerer Text, welche sich ausschnittsweise wiederholen und ja nie zusammen veröffentlicht werden sollten, nur bedingt zum Durchlesen von Anfang bis Ende an. Zweitens sind die frühen Glaserischen literarischen Ergüsse auch einfach qualitativ schwächer als seine Schreibweise mehr als 10 Jahre später, was ja auch nicht überraschend ist.
Drittens (und dies ist wohl mein wichtigster Punkt) hatte sich Glaser zur Zeit als er diese Text schrieb noch nicht von der KP-Linie losgesagt und dementsprechend revolutionär (im kommunistisch-theoretischen Sinne) sind seine Texte aufgebaut. Die Erzählerrolle nimmt oft die Stimme der Masse ein, alle Jungen im Erziehungsheim oder alle Arbeiter in der Rotfabrik nehmen die Ereignisse zusammen wahr. Das Volk erscheint in diesem Sinne als ein Wesen, welches zusammen opponiert. Individualismus, Abschweifung von den Anderen spielt nur begrenzt eine Rolle. Die Rollenverteilung in die Unterdrücker und die Unterdrückten ist starr und ohne Grauzone. Das Volk (repräsentiert durch seine oben erwähnten kleinen Untergruppen) feiert am Ende natürlich einen (wenn auch wohl kurzfristigen) Triumph, während es gegen seine Tyrannen aufbegehrt. Beide Aspekte sind mir zu stereotyp und erlauben dem Autor nicht genug Freiheit und Reflexion für bzw in seinen Charakteren.
Am Besten gefiel mir die eine Geschichte, welche von diesem Schema abschweift und die sinnlose, tragisch endende Auflehnung einer kleinen kommunistischen Gruppe ohne Anbindung an ihre zerschlagene Führung gegen die Nazipropaganda in ihrer Fabrik darzeigt.
Es muß betont werden, daß - bei aller Kritik - auch der titelgebende Roman (Schluckebier) die Qualität Glasers späterer Arbeit mehr als nur erahnen läßt und den Leser mitreisst in der Wucht seiner Erzählsgewalt.
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