Zufällig in einem kleinen Buchladen bei mir um die Ecke gefunden passte Walter Mehrings Paris in Brand perfekt in meine kürzlich angeeignete Faszination mit deutscher Exilliteratur. Ich vergleiche Mehring dadurch natürlich mit Georg Glaser, was oberflächlich zwar haltbar ist aber letzten Endes dann doch wenig Sinn macht. Beide wohnten zwar in Paris, flohen vor den Nazis dorthin, waren politisch und schriftstellerisch in den 20er und 30er Jahren aktiv, aber der eine war Anarchist und jedweder politischen Utopie gegenüber skeptisch, der andere Kommunist. Der eine schrieb Chansons und politisches Kabarett, lebte bereits in den 20er Jahren hauptsächlich in Paris, personifizierte eine Art aufgeklärtes Weltbürgertum, der andere betätigte sich politisch (im wahrsten Sinne des Wortes) kämpfend und als parteinaher Barde. Glaser schreibt wuchtig, ursprünglich, Mehring ist ein auch in seiner Wortwahl intellektualisierender Schriftsteller. Kurz: Die Bezeichnung Exilliteratur beschreibt und ist doch wenig aussagekräftig.
Paris in Brand ist ein abstruses Werk, welches sich dem Leser nur schwierig erschließt. Der Autor gibt zwei parallele Geschichten wieder, da sind einmal der deutsche Journalist sowie ein junger russischer Emigrant im zeitgenösssischen Paris und dann wird das Leben de Antoinette Bourignon beschrieben, der Heiligen der Armen. Mehring mokiert sich in diesem Textkonglomerat aller, die häßliche Heilige, welche in Amsterdam einen Börsenkrach verursacht und auf ihren Reisen abwechselnd vergöttert und vertrieben wird, die große Hure Presse, welche im modernen Paris ihr Umwesen treibt. Nebenbei setzt er noch Spitzen gegen die amerikanischen Invasoren der Île St. Louis, um schließlich auch noch die utopistischen Träume der Kommunisten als unmöglich darzustellen.
Ich würde gerne mehr von Mehring lesen, vor allem ein Theaterstück, welches 1929 Goebbels mit einer ganzseitigen Replik bedachte und alleine schon deswegen meine Sympathie besitzt, aber auch seine Chansons und Aufnahmen des politischen Kabaretts, welche auf seinen Texten beruht. Ich nehme aber leider an, daß es schwierig wird an diese Aufnahmen und Texte ranzukommen. Paris in Brand war auf jeden Fall ein guter, wenn auch nicht ganz einfacher, Einstieg in Mehrings Werk.
Als Nachtrag bleibt zu vermerken, daß Paris in Brand zwar in Frankreich geschrieben wurde, dies aber in den 20er Jahren geschah und ich deswegen mir gar nicht sicher bin, ob das Werk überhaupt schon zur Exilliteratur dazu gezählt werden darf.
Paris in Brand ist ein abstruses Werk, welches sich dem Leser nur schwierig erschließt. Der Autor gibt zwei parallele Geschichten wieder, da sind einmal der deutsche Journalist sowie ein junger russischer Emigrant im zeitgenösssischen Paris und dann wird das Leben de Antoinette Bourignon beschrieben, der Heiligen der Armen. Mehring mokiert sich in diesem Textkonglomerat aller, die häßliche Heilige, welche in Amsterdam einen Börsenkrach verursacht und auf ihren Reisen abwechselnd vergöttert und vertrieben wird, die große Hure Presse, welche im modernen Paris ihr Umwesen treibt. Nebenbei setzt er noch Spitzen gegen die amerikanischen Invasoren der Île St. Louis, um schließlich auch noch die utopistischen Träume der Kommunisten als unmöglich darzustellen.
Ich würde gerne mehr von Mehring lesen, vor allem ein Theaterstück, welches 1929 Goebbels mit einer ganzseitigen Replik bedachte und alleine schon deswegen meine Sympathie besitzt, aber auch seine Chansons und Aufnahmen des politischen Kabaretts, welche auf seinen Texten beruht. Ich nehme aber leider an, daß es schwierig wird an diese Aufnahmen und Texte ranzukommen. Paris in Brand war auf jeden Fall ein guter, wenn auch nicht ganz einfacher, Einstieg in Mehrings Werk.
Als Nachtrag bleibt zu vermerken, daß Paris in Brand zwar in Frankreich geschrieben wurde, dies aber in den 20er Jahren geschah und ich deswegen mir gar nicht sicher bin, ob das Werk überhaupt schon zur Exilliteratur dazu gezählt werden darf.
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