Ich habe
Der Jakubijân-Bau von Alaa al-Aswani wieder einmal relativ schnell durch gelesen, zwei Tage brauchte ich glaube ich, aber ich habe halt nicht so sonderlich viel zu tun momentan. Das Buch war ein Geschenk (Danke Sarah) und - soweit ich mich erinnere - der erste Roman aus dem arabischen Raum (Ägypten um genau zu sein), welchen ich je gelesen habe.
Al-Aswani erzählt die Geschichten der Bewohner eines großen Apartmentkomplexes in Kairo. Oben auf dem Dach wohnen die armen Bewohner, in den Wohnungen weiter unten befinden sich die Mitglieder der Mittel- und Oberschicht. Es wird die Geschichte erzählt eines erfolgreichen, schwulen Journalisten, dessen armer und verheiratete
Liebhaber, eines Parlamentsabgeordneten, der sich selber zu einem Amt schummelt und dann trotzdem weiter gehorchen muß, eines Mädchens, welches bedingt durch ihre Armheit sexuell ausgenutzt wird, eines jungen Mannes, welcher sich radikalisiert durch seine Unterdrückung und die Beleidigungen, welche er erfährt, und, und, und.
Ich fand das ganze unglaublich fesselnd, man mußte sich anfangs ein wenig daran
gewöhnen, daß alle zwei oder drei Seiten der Protagonist wechselte aber nach einer Weile, sobald mit den wichtigsten Figuren ein wenig vertraut ist, erscheint dieser ständige Wechsel sogar sehr angenehm. Mein einziges Problem mit den Geschichten war, daß die meisten von ihnen absolut desillusionierend endeten. Ich kann zwar mit billigen Happy-Ends nicht allzu viel antun, aber viele dieser Menschen erlitten
dann doch sehr grausame Schicksale. Nichtsdestotrotz, ein sehr empfehlenswertes Buch.