Chris Ardoin & Double Clutchin - Acting The Devil
Der Vergleich am Ende erscheint ein wenig übertrieben aber ansonsten fühle ich mich selber auch getroffen irgendwie. Man hat (oder ich habe) halt eine Schwäche für solch schönspielende Spieler, ob sie nun Zizou, Maradonna, Gazza oder JDub heißen.
Zwei Autoren stellen rückblickend klar, daß in der Diskussion um Materazzi und Zidane der Täter heroisiert werde. Dirk Schümer (FAS) ärgert sich über die „Ammenmärchen, die den wilden Stier Zidane zum Opfer verklären. Der Kopframmer des Franzosen, ein paar Zentimeter tiefer gesetzt, hätte innere Verletzungen zur Folge haben können, ein paar Zentimeter höher Knochenbrüche. Doch statt über diese Gewalt auf dem Fußballplatz redet die Welt – von französischen Zeitungen bis zum algerischen Präsidenten – über die Unsportlichkeit 'der Italiener'; sogar für die Regelverletzungen der Regierung Berlusconi muß Materazzi geradestehen. Daß Materazzi seinen Gegner beleidigt hat, gab der hölzern wirkende Abwehrrecke gleich nach dem Spiel selber zu und entschuldigte sich – anders als Zidane, der keine Reue über seine Tat empfindet. Während der eigentliche Übeltäter sich medial zum Schützer von Witwen, Schwestern, Müttern aufschwingen konnte, mußte Materazzi bei der Fifa vorsprechen; zwei Spiele Sperre drohen ihm mindestens – für Verbalakte eine ganz neue Dimension im Fußball. Es ist ein bißchen wie bei den Mohammed-Karikaturen: Die eher harmlose diskursive Tat wirkt am Ende skandalöser als die reale Gewalt.“
Japan Finally Got Inflation. Nobody Is Happy About It.
11 months ago
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