Abgesehen von Orhan Pamuk bin ich mit türkischer Literatur eigentlich gar nicht vertraut, das letzte Mal, daß ich in Istanbul war, kaufe ich mir also auf Empfehlung eines Buchhändlers Memed mein Falke von Yaşar Kemal, welches eines der Klassiker der türkischen Literatur sei. Ich muß leider sage, daß ich ein wenig enttäuscht war. Memed ist kein schlechtes Buch, weit davon, aber es ist auch kein besonderes Buch. Es ist stattdessen im Prinzip ein - relativ- modernes Märchen über einen jugendhaften Helden, der sich gegen die Grausamkeit seines lokalen Feudalherrschers auflehnt und dafür mit dem Verlust seiner Familie und dem ewigen Banditensein zahlen muß. Ein Märchen also, was mich enttäuschte war vor allem die naiv-folkloristische Erzählweise, welche in einem Autor des 20. Jahrhunderts überrascht. Wahrscheinlich hätte ich das Buch vor einigen Jahren (und vor allem als Jugendlicher) um einiges besser gefunden, heutzutage ist mein Geschmack vielleicht einfach schon so korrumpiert in Richtung kompliziertere Erzählstrukturen, daß mir deren Abwesenheit in diesem Maße fehlen. Als großer Fan Istanbuls, wo ich gerne noch ein mal wohnen wollen würde, werde ich hoffentlich noch mehr - und andere - türkische Literatur lesen.
Japan Finally Got Inflation. Nobody Is Happy About It.
11 months ago
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