Eberhard Sandschneider ist Professor an der FU Berlin in Internationale Beziehungen, er leitet desweiteren die Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik. Eine gestandene Persönlichkeit in der - ja angeblich kleinen - deutschen internationalen Beziehungsgemeinde. Sein Buch Der Erfolgreiche Abstieg Europas war nichtsdestotrotz eine Enttäuschung. Ich vermute - oder befürchte, - daß Sandschneider Publikumserfolge wie Fareed Zakarias Post-American World kopieren will und dementsprechend schreibt er auch. Sein Buch ist voll von Allgemeinplätzen, Plattitüden, Wiederholungen und einer elendigen Aneinanderreihung von Sprichworten. Wie er es selber so schön ausdrückt:
"Der Wettbewerb um Begriffe dreht sich sicher auch um Einfluss, Eitelkeit und Geld. Wer es schafft, provozierend zu formulieren, kann sicher sein, von der Presse zitiert und auf Konferenzen und in Talkshows eingeladen zu werden. Zugegeben: Nichts anderes tue auch ich in diesem Buch. Ich versuche pointiert, manchmal vielleicht sogar überspitzt zu formulieren, um Dinge, die mir wichtig sind, deutlich zu machen."
Problem erkannt und voll in die Falle reinmarschiert. Er hat wahrscheinlich Recht in dem was er sagt - "die Welt des 21. Jahrhundert besteht eben nicht aus Nullsummenspielen" - oder zumindest teile ich seine Meinung, aber gelernt habe ich von diesem Buch wenig. Die deutsche Führungsrolle, die er gegen Ende einfordert ist inzwischen auch ein Gemeinplatz und bleibt dennoch eine fast schon erstaunlich unrealistische Option für ein Land in welchem weder Syrien noch Europa im gerade vergangenen Wahlkampf eine große Rolle gespielt haben - geschweige denn das Debakel der vorherigen Regierung in Bezug auf Libyen.
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