Fontane war mir aus meinem Deutsch-Leistungskurs immer gut in Erinnerung geblieben und ich hatte schon lange mal wieder etwas von ihm lesen wollen. Irrungen, Wirrungen also, die, natürlich, unglückliche Liebesgeschichte zwischen einem Grafen und einer Kleinbürgerlichen. Aus Standesgründen sind sie von Anfang an dazu verurteilt und ihresgleichen zu bleiben.
Interessant fand ich mehrere Aspekte. Die, zumindest angedeutete, sexuelle Freizügigkeit auch der Frau, welche zwei (feste) Partner ihr eigen nennt bevor sie letzten Endes heiratet. Die Beschreibung Berlins, welches mir zwar den Namen nach bekannt vor kam, nicht aber in seinen Gegebenheiten. Wilmersdorf war wirklich ein Dorf, die Felder von Spandau sind auch entschwunden und der Anhalter Bahnhof steht auch schon seit einigen Jährchen nicht mehr (seit wann eigentlich?). Die Adligen kommen bei Fontane nicht sonderlich gut weg, was ich natürlich sehr begrüßte.
Literarisch ist die Offenheit von Fontane bemerkenswert, es wird zwar bei ihm auch vieles versteckt oder nicht direkt ausgedrückt, aber die meisten Gespräche bzw Gedanken sind halt ohne jedes Versteckspiel, ohne die komplizierten Gedankengänge der Romane des 20. Jahrhunderts. Ich will das gar nicht beurteilen, mag Fontane aber auch Sartre, fand es aber sehr interessant. Die starke Betonung des Dialog als Bedeutungsträgers war für mich vielleicht nicht neu, doch zumindest ungewohnt.
Japan Finally Got Inflation. Nobody Is Happy About It.
11 months ago
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