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Monday, August 08, 2011

Die Ausgewanderten

Außerhalb Deutschlands nun schon seit Jahren lebend, fasziniert mich deutsche Exilliteratur naturgemäß. Auch wenn WG Sebald nicht Teil der historisch-kulturellen Exilbewegung des Naziregimes war, ist er doch ein Exilant vielmehr ein Emigrant. Sebald erzählt in seinem Werk Die Ausgewanderten das - fiktive? inwieweit? - von der Suche des Erzählers, eines selbst nach England emigrierten Autors, nach der Geschichte von vier menschlichen Schicksalen im Migrations- und Reisechaos des frühen 20. Jahrhunderts.

Sebald bedient sich einer unglaublich detaillierten und in ihrer Genauigkeit wirklich schönen Sprache. Er hatte wohl außerhalb Deutschlands Erfolg lange bevor der Prophet auch im eigenen Land gehört wurde, ich kann kaum nachvollziehen wie eine solch deutsche Sprache vernünftig übersetzt wurde. Was den Leser, oder auch: mich, vor allem anspricht ist die melancholische Wahrnehmung des Vergangenen:
dieses einst legendäre Seebad, genau wie jeder andere Ort, den man heute, ganz gleich, in welchem Land oder Weltteil, besucht, hoffnungslos heruntergekommen war und ruiniert vom Autoverkehr, vom Boutiquenkommerz
Ich würde versuchen dieses Buch besser zu besprechen, aber es ist Ramadan bei fast 40° und ich habe seit heute morgen nichts mehr zu mir genommen, nicht einmal Wasser. Außerdem bin ich gerade technisch gesehen am Arbeiten. Insofern kann ich Sebald nur weiter empfehlen und:
Zweifellos bin ich jetzt in einem gewissen Sinne verrückt, aber wie sie vielleicht wissen, sind diese Dinge einzig eine Frage der Perspektive.

1 comment:

Anonymous said...

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