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Wednesday, May 20, 2009

Mathilde Möhring

Direkt ein zweiter Roman (eine Nouvelle, doch sehr kurz irgendwie) von Fontane. Nach Irrungen, Wirrungen nun Mathilde Möhring. Wieder wird die Erzählung durch eine starke Frauenrolle geprägt, die gute Mathilde ist in diesem Fall noch einiges eindrucksvoller (und stärker) als Magdalene Nimptsch. Sie ist die Tocher einer alleinerziehenden Witwe, welche aufgrund mangelnder finanzieller Mittel einen Untermieter bei sich einziehen lässt. Mathilde nimmt es auf sich diesen jungen Mann zu formen und sich von ihm ehelichen zu lassen (hier erscheint Fontanes Porträt wenig überzeugend, er lässt Mathilde denken, ihr zukünftiger Mann sei von Anfang an an ihr interessiert, sie täuscht sich, merkt dies aber nie und wird es später nie wieder tun (sich täuschen)). Er besteht aufgrund ihrer Assistenz sein Staatsexamen, wird Bürgermeister und auf diesem Gebiet erfolgreich, alles wegen ihres Eifers und ihrer klugen Ratschlägen. Ich will das Ende nicht vorweg nehmen, auch wenn der Roman nicht von seiner Spannung lebt, aber am Ende muß Mathilde einsehen, daß einige Menschen den von ihr ausgeübten Druck nur schwer verarbeiten können und sie ihren Erfolg sich lieber selber als durch andere erarbeiten sollte.

Fontane lohnt sich wirklich, sonst braucht man da wenig zu sagen.

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