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Tuesday, January 19, 2010

Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull

"Es ist ein etwas leichtsinniges Buch, dessen Scherze man mir zugute halten mag" meinte Thomas Mann zu diesem, wohl halb bewußt ohne zweiten Teil gehaltenen, Roman. Er erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der das Schöne, Reiche und Edle liebt; das Hässliche, das Durchschnittliche nicht goutiert. Da seine finanziellen Umstände zu wünschen lassen, Felix aber durch sein blendendes Aussehen und ein Talent zum Verkleiden zum Hochstapler wie gemacht ist, ergreift er rechts und links die Möglichkeiten die sich ihm zu seinem (de facto) gesellschaftlichen und finanziellen Emporkommen bieten. Ein seltsames Buch, inklusive einer seitenlangen Abhandlung der Ursprünge menschlichen und tierisches Lebens, ein Erzähler beschönt und sich verkaufen will und ein Leser, der am Ende nicht weiß was ihm eigentlich genau gesagt werden soll. Es erscheint kaum eine moralische Verurteilung des stehlenden und verführenden Krulls zu sein, auch die Gesellschaft als solche fällt als Ziel Manns Spottes wohl aus in diesem Fall. Vielleicht sollte man das am Anfang stehende Zitat einfach wörtlich nehmen und den Roman als amüsantes Lesematerial betrachten, welcher beim Lesen zwar beschäftigt und vergnügt, aber keine weitergehenden Lehren beinhaltet.

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