Durch eine Dissertationsvorhaben auf Yade Karas Selam Berlin gestoßen las ich den Roman kürzlich an einem Stück im Zug von Köln nach (West-)Berlin sitzend. Kara erzählt die späte Jugend eines deutschen Türken (türkischen Deutschen vielleicht eher), der mit dem Mauerfall als 19-jähriger nach Berlin zurückzieht. Hier sieht er sich einerseits konfrontiert mit einem neuen deutschen Wir-Gefühl von dem die einheimischen türkischen Berliner ausgeschlossen zu sein scheinen andererseits mit türkisch-ostdeutschen Familiengeschichten deren Grundlage - in ihrer Normalität - bzw Karas Phantasie mich interessieren würden.
Kara ist keine intellektuallisierende Autorin, aber ihr Roman, abgesehen vom reinen Lesevergnügen, eröffnet dem (west-berliner) Leser eine Perspektive einer Welt, welche ihm (mir) einerseits zutiefst vertraut (denn ich wuchs ja in der gleichen eingeschlossenen Stadt auf), aber andererseits vollkommen fremd ist (ich habe kaum einen Bezug zur Türkei). Eine wirklich interessante, aufschlussreiche Lektüre.
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