Ich kann wahrlich nicht behaupten bisher viel außerwestliche Literatur gelesen zu haben. Nur eine der vielen weiteren Bildungslücken, welche höchstwahrscheinlich nie zu meiner Zufriedenheit geschlossen sein werden. Den Iran finde ich seit Jahren faszinierend ohne große Kenntnisse desselben zu besitzen. Der Colonel von Mahmoud Doulatabadi, erstveröffentlich auf Deutsch da im Iran wenig überraschend der Zensur zum Opfer gefallen, ist also ein Versuch meinen Erkentnisshorizont ein wenig zu erweitern.
Doulatabadi schildert hier das Schicksal einer Familie im Iran des 20. Jahrhundert als ein grausames und unglaublich hartes Aufeinanderprallen verschiedenster Lebenswelten. Die unabhängige Frau kontrastiert mit ihrem daran verzweifelnden Mann und (Haupt)erzähler. Derselbe, Nationalist und Offizer der Armee des Schahs verweigerte den Gehorsam und vegetiert seitdem dahin den Verfall seiner Familie beobachtend. Seine Kinder respektieren seine Entscheidung der Verweigerung ohne seine vorherige Karriere nachvollziehen zu können und vergehen eines nach dem anderen in den Wirren des postrevolutionären Irans - der eine Kommunist, die andere Sozialistin, die dirtte unglücklich kleinbürgerlich verheiratet, der letzte Märtyrer des Iran-Irakischen Krieges. Über allem steht die Folter und seine Schergen, der Sohn, welcher noch lebt, aber im Keller dahinschwindet und der alles beobachtende Vater.
All das geschrieben in einem schwierig zu folgenden, tief metaphorischem und allegorischem Stil, welcher dem Leser (voire: mir) das Leben nicht einfach macht. Ein schwieriges Buch, aber auch ein lohnenswertes um die Konfusion, die Grausamkeit und die Depression des frühen revolutionären Irans verstehen zu können. Ich habe selten die Beweggründe einer Zensur als so inhärent logisch empfunden. Und genau deswegen sollte Der Colonel natürlich gelesen und weiter veröffentlicht werden.
Doulatabadi schildert hier das Schicksal einer Familie im Iran des 20. Jahrhundert als ein grausames und unglaublich hartes Aufeinanderprallen verschiedenster Lebenswelten. Die unabhängige Frau kontrastiert mit ihrem daran verzweifelnden Mann und (Haupt)erzähler. Derselbe, Nationalist und Offizer der Armee des Schahs verweigerte den Gehorsam und vegetiert seitdem dahin den Verfall seiner Familie beobachtend. Seine Kinder respektieren seine Entscheidung der Verweigerung ohne seine vorherige Karriere nachvollziehen zu können und vergehen eines nach dem anderen in den Wirren des postrevolutionären Irans - der eine Kommunist, die andere Sozialistin, die dirtte unglücklich kleinbürgerlich verheiratet, der letzte Märtyrer des Iran-Irakischen Krieges. Über allem steht die Folter und seine Schergen, der Sohn, welcher noch lebt, aber im Keller dahinschwindet und der alles beobachtende Vater.
All das geschrieben in einem schwierig zu folgenden, tief metaphorischem und allegorischem Stil, welcher dem Leser (voire: mir) das Leben nicht einfach macht. Ein schwieriges Buch, aber auch ein lohnenswertes um die Konfusion, die Grausamkeit und die Depression des frühen revolutionären Irans verstehen zu können. Ich habe selten die Beweggründe einer Zensur als so inhärent logisch empfunden. Und genau deswegen sollte Der Colonel natürlich gelesen und weiter veröffentlicht werden.