Ein spannendes Leben in einer aufregenden Zeit, leider kein herausragendes Buch. So lassen sich Ernst Tollers Erinnerungen Eine Jugend in Deutschland wohl beschreiben. Ich war ein wenig enttäuscht. Toller beschreibt seine Kindheit in einer gut bürgerlichen Familie, als deutscher, relativ wohlhabender Jude in einer deutsch-polnischen Region aufwachsend. Er studiert an einer sogenannten Ausländeruniversität in Grenoble, wird aber 1914, wie - fast - alle anderen auch vom Wind (Orkan?) des Patriotismus erfasst und meldet sich als Freiwilliger an die Front. Seine Erfahrungen dort bewirken einen Wandel und nach seiner Entlassung aus medizinischen Gründen beginnt er sich innerhalb linker Gruppen pazifistisch zu betätigen. Schriftstellerisch und politisch tätig steigt er bis in hohe Ämter der bayerischen Räterepublik auf und wird schließlich zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt.
Ein faszinierendes, spannendes Leben, welches er - mit kaum 30 Jahren - beschreibt, leider nimmt seine minutiöse Beschreibung des Versagens der Räterepublik zu viel Platz ein. Außerdem erschien es mir, als ob die literarische Qualität seiner Autobiographie unter seinem politischen Anspruch gelitten hätte oder vielleicht gefiel mir seine allzu analytische ohne jedwede hyperbolische Wendung auch einfach nicht, weil ich sie als zu trocken empfand, vielleicht ist Toller als Autor hauptsächlich von Theaterstücken zu direkt, zu sehr seiner sozialistischen, einfach moralisierenden politischen Ansicht verbunden. Ich weiß es nicht genau. Ich las Eine Jugend in Deutschland zwar gerne und schnell - der erste, seine Kindheit beschreibende Teil war auch spannend - Toller fesselte mich aber nie vollkommen wie andere Autoren es konnten.
Ein faszinierendes, spannendes Leben, welches er - mit kaum 30 Jahren - beschreibt, leider nimmt seine minutiöse Beschreibung des Versagens der Räterepublik zu viel Platz ein. Außerdem erschien es mir, als ob die literarische Qualität seiner Autobiographie unter seinem politischen Anspruch gelitten hätte oder vielleicht gefiel mir seine allzu analytische ohne jedwede hyperbolische Wendung auch einfach nicht, weil ich sie als zu trocken empfand, vielleicht ist Toller als Autor hauptsächlich von Theaterstücken zu direkt, zu sehr seiner sozialistischen, einfach moralisierenden politischen Ansicht verbunden. Ich weiß es nicht genau. Ich las Eine Jugend in Deutschland zwar gerne und schnell - der erste, seine Kindheit beschreibende Teil war auch spannend - Toller fesselte mich aber nie vollkommen wie andere Autoren es konnten.