Die Tatsache, daß ich von Heinrich Böll bisher kaum etwas gelesen hatte (zwei kurze Roman während der Schulzeit), ist ohne Zweifel eine meiner peinlicheren Wissenslücken. Nun fand ich Das Brot der frühen Jahre im Regal meines Großvaters und las es an einem regnerischen Samstagnachmittag ohne je wirklich abzusetzen in einer Sitzung durch. Das Büchlein (nicht mehr als 140 Seiten stark) und damit sein Autor machte einen richtig guten Eindruck auf mich.
Böll erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, welcher sich nach harten Nachkriegs- und Hungerjahren in der Stadt als Teil der modernen Gesellschaft durchgesetzt hat. Der Protagonist zahlt aber für diese Etablierung einen hohen Preis, die menschlichen Beziehungen, welche sein Leben prägen, sind fast ausschließlich monetärer Natur. Fendrich (Bölls Hauptcharakter) wird sich über seine Abneigung gegenüber seinem Leben erst durch das Ankommen eines Mädchens aus seinem Heimatdorf in der Stadt im Klaren. Auf einmal entschwindet all das was vorher wichtig war, der berufliche Erfolg, die Wichtigkeit oder die Nichtigkeit der Waschmaschinen, welche er repariert, das Auto als Sinnbild des Wohlstandes. Das einzige was zählt, ist das, was in den Jahren zuvor wichtig war, das Brot, und wer es mit einem teilen würde; wer es für sich behält, wer in den schwierigen Gründungsjahren nur auf sein eigenes Vorwärtskommen erpicht war.
Ein wirklich schöner Roman. Böll scheint als Kapitalismuskritiker mit einem kulturellen (im Sinne vom zwischenmenschlichen Umgang) Blickwinkel seiner Zeit nicht nur um Jahre voraus, zu sein, sondern ist auch für die heutige Zeit noch relevant. Neu für mich war vor allem die Aufarbeitung der harten Nachkriegsjahre, welche zwar kaum direkt angesprochen werden aber doch omnipräsent sind und über welche ich bisher wohl noch nie etwas gelesen hatte.
Böll erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, welcher sich nach harten Nachkriegs- und Hungerjahren in der Stadt als Teil der modernen Gesellschaft durchgesetzt hat. Der Protagonist zahlt aber für diese Etablierung einen hohen Preis, die menschlichen Beziehungen, welche sein Leben prägen, sind fast ausschließlich monetärer Natur. Fendrich (Bölls Hauptcharakter) wird sich über seine Abneigung gegenüber seinem Leben erst durch das Ankommen eines Mädchens aus seinem Heimatdorf in der Stadt im Klaren. Auf einmal entschwindet all das was vorher wichtig war, der berufliche Erfolg, die Wichtigkeit oder die Nichtigkeit der Waschmaschinen, welche er repariert, das Auto als Sinnbild des Wohlstandes. Das einzige was zählt, ist das, was in den Jahren zuvor wichtig war, das Brot, und wer es mit einem teilen würde; wer es für sich behält, wer in den schwierigen Gründungsjahren nur auf sein eigenes Vorwärtskommen erpicht war.
Ein wirklich schöner Roman. Böll scheint als Kapitalismuskritiker mit einem kulturellen (im Sinne vom zwischenmenschlichen Umgang) Blickwinkel seiner Zeit nicht nur um Jahre voraus, zu sein, sondern ist auch für die heutige Zeit noch relevant. Neu für mich war vor allem die Aufarbeitung der harten Nachkriegsjahre, welche zwar kaum direkt angesprochen werden aber doch omnipräsent sind und über welche ich bisher wohl noch nie etwas gelesen hatte.